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«ndlich sogar nach vorn geneigt wird. Auch der Schadattenstock scU
nicht lothrecht, sondern einige Grade nach dem Hammcrstreich ge-
neigt seyn; oder was man häufiger trifft. man versenkt die Schabatle
nicht im Mittel des lothrccht gesetzten Stockes, sondern mehrere Icll
hinter denselben. Ohne diese Vorsicht würde der Stock bei seinem
Niedersinken sich zugleich nach vorwärts »eigen. Die Schabatte muß
im Stocke auf das Festeste rund um verkeilt werden, wo;u man
sich eines Schlagzeuges (eines einfachen Namm-oder Fall-Klotzes)
bedient/ und so lange ganz trockene Spitzteile von festem Lärchen-
Holz eintreibt, als denselben mit einem Vazeiscn nur etwas Raum
gemacht werden kann, und sie nicht gleich bei den ersten Schlägen
abstehen. Damit bei dieser festen Schabattenteilung das Hol; nicht
nach seitwärts ausweichen kann, muß der Stock an diesem Ente
mit mehreren, in geringen Abständen von einander angebrachten,
starten schmicdciscrnen Ringen belegt werden, bevor zum Verteilen
der Schabatte geschritten wird; und damit das Stockhelz neben der
Schabatte, durch die Hitze und die beim Dacheldrücken abfallenden
glühenden Theile nicht verbrannt wird, bestreut man den Stock mit
Weich (zerkleinerte Frischschlacke und Hammersintcr), und um diese
auf dem Stocke zusammenzuhalten, legt man obenüber einen Ning
von etwas kleinerm Durchmesser auf, der bloß mit einigen Nägeln
festgehalten, uno der Weichring genannt wird.
In neuerer Zeit hat man auf mehreren Hämmern die Gestalt
der Schabatlen dahin abgeändert, daß die zur Aufnahm» des Am-
boßes bestimmte Vertiefung sich nach der ganzen Schabattenlänge
erstreckt, die Vertiefung also vorn und hinten offen, ohne Seiten-
wand/ ist; zugleich erweitert sich diese offene Vertiefung nach unten
um start Einen Zoll. Solche Tchabattcn werden offen« Schabat-
ten genannt, und jene mit einer von allen vier Seiten geschlosse-
nen Vertiefung heißen geschlossene oder ganze Scha hatten.
Die offenen Schabattcn werden gleichfalls nach dem Hammelstreich
gestellt, aber sie dürfen nicht tiefer als höchstens biS zum Boden
der Vertiefung in den Stock eingelassen werden. Die gegenseitigen
Vor- und Nachtheile zwischen den offenen und geschlossenen Scha-
batten find von keinem Belange, im Ganzen diusl« jedoch tic Vc-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen