Page - 104 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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lich an diesen Flachen das Mittel bezeichne»; von diesen werben
beiderseits gleiche Abstände hindan gemessen, und in diesen Abstön«
len, welche die Breite des Helbes beim Hammer und beim Schl-
ling bezeichnen, abermals senkrechte Vlcilinien gezogen. Für einen
Zerrennhanimer beträgt diese Vreite beim Sohlringcnde 9 bis 12
Zoll, beim Hammerende 11 bis 14 Zoll, für einen Streckhammer
«inige Zoll weniger. Nun bestimmt man das Mittel des Wagringes,
zieht dort auf die zuerst geschlagene Mittellinie mit dem Winkel
eine Kreuzlinie, und trägt vom Mittel aus nach jeder Seite die
Hälfte der Helbbreite im Wagring, die für einen Zerrennhammer-
helb 15 bis 18 Zoll betragen mag; verbindet dan» endlich die be-
zeichnete Vreite von jedem Ende mit der im Wagring bemerkten
Vreite wieder mittelst des Schnurzeugcs, so hat man die Seiten-
linien, nach welchen der Helb in gewöhnlicher Art lothrccht nieder
beHauen werden muß. Sind diese beiden Seiten behauen, so wird der
Helb auf den Schrägen so gedreht, daß er auf eine der bchauenen
Seiten zu liegen kömmt; man bemerkt sich dann die Höhe des Hel-
bes an beiden Enden, die in der Regel 2 bis 3 Zoll mchr als die
Vreite beträgt, indem man diese Höhe auf der Mittellinie bezeichnet,
und davon Kreuzlinien nach beiden Seiten zieht; hierauf werte»
abermals die bezeichneten Stellen von jedem Ende mit den bezeich-
neten Höhenpuncten im Wagringe mittelst des Schnurzeuges ver-
bunden, und nach den dergestalt erhaltenen Linien der Helb auf den
jetzt aufrecht gestellten Seiten wieder lothrecht bchauen. Nach dieser
Beschreibung müßte der bchaucne Hclb durchaus eine vierkantige
Gestalt erhalten; allein man muß berücksichtigen, was schon vorhin
bezüglich der Stärke angeführt worden ist, welche die zu Helben b««
stimmten Stämme haben sollen, woraus erhellet, daß diese meist
einen zu kleinen Durchmesser haben, um an allen vier Seiten nach
der ganzen Länge ordentliche Kanten zu geben, namentlich in der
Gegend des Wagringes wird oft sehr wenig Holz wegzuhauen seyn,
insbesondere in der Höhe des Helbes. Es ist sogar schlecht, wenn
der Stamm so groß ist, daß beim Vehauen durchaus ordentliche
Kanten entstehen, weil dann zu viel äußeres Stammholz wegge'
hauen würde, welches bei den Vuchen fester als das Kernholz ist.
Anders wäre es freilich bei Eichen, wo bekanntlich das mittlere Hclz
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen