Page - 217 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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tcs Naumc« zwischen Muffe und Rohre muß hierbei aber mit einem
feuerfesten Kitte geschehen. Einen haltbaren Kitt dieser Gattung
erhält man, wenn 7 Volumtheile feine Eiscnspäne mit 2 Volum-
theilen fetten, fcuersten Thonpulver gemengt, mit einem starten
Essig zu festem Teige abgemacht, und sogleich verwendet werden;
man muß diesen Kitt jedoch mit einem passenden Stößel uon Ei-
sen recht fest einstoßen und schlagen. Vermöge der zerstörenden Ein-
wirkung des Feuers ist es auch nöthig, die Dauer derjenigen Nöh-
ren, welche von der Flamme umspielt werden, durch eine größere
Eiscnstärke von mindestens 1 Zoll zu verlängern; und von Wich«
tigkcit ist es, die Anordnung des Apparats und Erhitzungsraumes
so zu treffen, daß die Röhren nirgends von einer gepreßten Flam-
me oder Stichflamme getroffen werden, weil diese am meisten zer-
störend, orydirend, einwirket.
Tie Erhitzung der Apparate jeder Art geschieht bei den Frisch-
und Aushciz - Feuern immer durch die entweichende Flamme des
Feuers selbst, durch die Ueberhitze, wie man zu sagen pflegt. Wird
die Uebcrhitze zu keinem andern Zwecke als zur Erhitzung der Luft
verwendet, so ist das Anbringen des Erhitzungsapparatcs sehr ein-
fach und leicht. Es genügt in diesem Falle, wenn man die Wind-
lcitungsröhren über dem Feuer durch das Mauerwerk hereintreten,
und dann längs dem Maucrwerke etlichemal auf und ab, oder hin
und her schlangeln, oder beides zugleich machen läßt, und dann wieder
durch das Mauerwert zurück zum Eßeiscn führt. Eine solche Ein-
richtung fand zu Treibach in Kärntcn schon im Jahre 1835
Statt. Uch»tlicl) trägt zur Vermehrung der Erhitzung in diesem
Falle jedoch bei, wenn man tie gcschlängellcn Röhren nicht frei
in der großen Esse läßt, sondern sie mit einem Mantel umfaßt,
der tie Ucbcrhitzc besser zusammen hält. Solche Einrichtungen be-
stehen jetzt viele; bei uns unter antern zu Müß in Kärntcn. Gc«
wohnlich benutzt man die Ucberhitze tcr Frisch- und Ausheiz-Feuer
aber nicht bloß zur Erhitzung der Luft, sondern auch zum Vor-
wärmen des Roheisens, ter Masseln, Kclben, Zaggcln und antern
Materialeisens, zu welchem Ente tie sogenannten Vorwärmherde,
d. h. durch Uebcrhitze beheizte Flammcfcn angebracht werten. In
diesem Falle wird das Anbringen des Apparates zur Lufterhitzung
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Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Title
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Subtitle
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Author
- Peter Tunner
- Publisher
- C. Tanzer'schen Schriften
- Location
- Graz
- Date
- 1846
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.09 x 19.47 cm
- Pages
- 540
- Keywords
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen