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Generative Bildarbeit - Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
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32 Arbeit von Forschenden in Hinblick auf ihre Rolle und ihr SelbstverstĂ€ndnis mit sich bringt. „Im Prinzip plĂ€dieren wir fĂŒr eine in hohem Maße selbst-reflexive Her- angehensweise an die Forschungsarbeit, d. h. man muß sich ĂŒberlegen, wie die Arbeit beschaffen ist und unter verschiedenartigen Bedingun- gen in den einzelnen Forschungsphasen durchgefĂŒhrt werden kann. Auch hat jeder Wissenschaftler eine individuelle Vorgehensweise, nach der er sich Informationen beschafft, diese untersucht und interpretiert, woraus sich schließlich sein zu analysierendes Datenmaterial ergibt.“ (Strauss 1998: 34) In dieser Aussage ĂŒber das Forschen als Arbeit wird ein zentrales Charakte- ristikum der erkenntnistheoretischen Grundhaltung der Grounded Theory aufgezeigt: Das forschend arbeitende Subjekt in seiner IndividualitĂ€t rĂŒckt hier in den Fokus, was bedeutet, dass auch das Material, das ein_e Forschende_r hervorbringt, von seiner_ihrer IndividualitĂ€t geprĂ€gt ist. Der Aspekt der SubjektivitĂ€t und SelbstreflexivitĂ€t der Forschenden ist dem- gemĂ€ĂŸ in den frĂŒhen Formen der Grounded Theory bereits angelegt, wird jedoch erst in den konstruktivistischen AnsĂ€tzen ausgearbeitet. Kathy Charmaz (2006) ist von der Grounded Theory Glasers ausgegangen (Mey/ Mruck 2011: 17) und hat in der Folge einen eigenen konstruktivistischen Ansatz entwickelt. Sie grenzt sich mit folgender Argumentation von den beiden GrĂŒndungsvĂ€tern ab: “In the classic grounded theory works, Glaser and Strauss talk about discovering theory as emerging from data separate from the scientific observer. Unlike their position, I assume that neither data nor theories are discovered. Rather, we are part of the world we study and the data we collect. We construct our grounded theories. Through our past and present involvements and interactions with people, perspectives and research practices.” (Charmaz 2006: 19) Franz Breuer (2010) hingegen verortet sich nahe der Strauss’schen Linie und reprĂ€sentiert die konstruktivistische AusprĂ€gung im deutschsprachigen Raum mit der Reflexiven Grounded Theory (Mey/Mruck 2011: 22). Er erklĂ€rt die konstruktivistische Verfasstheit seiner Sicht auf die Grounded Theory anhand zweier Pole. ZunĂ€chst beschreibt er die soziokulturell-evolutionĂ€re Verfasst- heit der Grounded Theory, die besage, „dass es sich bei unseren Bildern und (symbolischen) Darstellungen der Wirklichkeit nicht um Abbildungen mit Wahrheitscharakter han- delt, sondern dass wir es stets mit konstruktionistischen VorgĂ€ngen zu tun haben, die durch vielfĂ€ltige Zustandekommensfaktoren auf Seiten des Erkennenden geprĂ€gt sind.“ (Breuer 2010: 118) Als zweiten konstruktivistischen Pol beschreibt er die Notwendigkeit, die eigene Persönlichkeit und das Verwobensein des wissenschaftlichen
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Generative Bildarbeit Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Title
Generative Bildarbeit
Subtitle
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Author
Vera Brandner
Publisher
transcript Verlag
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5008-6
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
276
Keywords
Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, SituationalitÀt, ReflexivitÀt
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