Page - 174 - in Generative Bildarbeit - Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Image of the Page - 174 -
Text of the Page - 174 -
174
Insgesamt entstanden hierbei 64 Forschungstagebücher als Datenmaterial,
die den zentralen Datenkorpus im Deutungsverfahren bildeten.
Phase 3 Offenes Kodieren im Dialog mit den Teilnehmer_innen
In Phase 3 begann das offene Kodieren im Dialog mit den Teilnehmer_innen.
Die beiden ersten Lesedurchgänge der 64 Forschungstagebücher standen im
Kontext der Lehrveranstaltungen und als Feedback und Bewertungsdurchgänge
im Zeichen der direkten Auseinandersetzung mit den Studierenden. Dabei
entstanden wichtige Memos und Feedbacktexte, die als Kontextmaterial im
Fallstudienprotokoll ablegt wurden. Diese ersten Lesedurchgänge nahmen
auch auf die Gestaltung der darauf folgenden Fallstudien Einfluss. Die grund-
legenden Konzepte, die ich dabei entwickelte, wurden durch das rekursive
Verfahren bei der Analyse der Fallstudien erweitert und verändert. Anhand
der ersten Analyseschleifen im Rahmen der Lesedurchgänge des Dialogs mit
den Autor_innen der Forschungstagebücher ergaben sich folgende Kategorien:
• wechselseitige Wahrnehmung der Menschen im Gruppenprozess
• Perspektivenwechsel der Menschen im Gruppenprozess
• Konflikte bzw. Dissens innerhalb der Gruppe
• generative Themen der Teilnehmer_innen
• Perspektivenwechsel
• Reflexionsprozess der Teilnehmer_innen
• Selbst- und Fremddeutungen
• Raum und Zeit nehmen und geben
Phase 4 Systematisierung der Textteile
Der Datenkorpus war mit 64 Forschungstagebüchern für den Kodierprozess
zu groß und zu umfassend. Deshalb wurden die Textteile in Phase 4 inhaltlich
systematisiert. Die Eingrenzung wurde in zwei Systematisierungsschritten
vollzogen. In einer ersten Systematik wurden die Textteile nach inhaltlichen
Schwerpunkten markiert. Dadurch wurden jene Textteile herausgefiltert,
in denen die Teilnehmer_innen explizit ihre Erfahrungen und Gedanken zur
Generativen Bildarbeit reflektierten. In einem zweiten Schritt wurden im Sinne
einer Fallbeschreibung (Yin 2009: 131) die einzelnen Elemente der Generativen
Bildarbeit als Ordnungsstruktur verwendet.
Phase 5 Auswahl einzelner Forschungstagebücher
Bei der weiteren Einschränkung des Datenkorpus und der Auswahl der
Forschungstagebücher, die dem Kodierprozess unterzogen werden sollten,
wurde das Datenmaterial verschiedenen Auswahlkriterien unterzogen: nach
Gestaltung der generativen Fotoalben, nach Teilnahme am Gesamtprozess,
nach Verteilung der Geschlechter und nach Zufallsprinzip.
Auswahl nach Gestaltungsprinzipien der generativen Fotoalben Dazu
wurden die generativen Fotoalben, die parallel zu den Forschungstagebüchern
von den Teilnehmer_innen erstellt worden waren, im Sinne des Theoretischen
Samplings nach Gestaltungsprinzipien geordnet. Es wurde der Gedanke ver-
folgt, aus den unterschiedlichen Gestaltungsformen ein möglichst vielfältiges
Sample an Forschungstagebüchern abzuleiten. Jedoch basierte die Auswahl
Generative Bildarbeit
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
- Title
- Generative Bildarbeit
- Subtitle
- Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
- Author
- Vera Brandner
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5008-6
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 276
- Keywords
- Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, Situationalität, Reflexivität
- Category
- Medien