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175 nach Gestaltungsprinzipien hauptsächlich auf meiner Annahme, dass die unter-
schiedlichen Gestaltungsformen der generativen Fotoalben auf eine Vielfalt
der schriftlich fixierten Perspektiven in den ForschungstagebĂĽchern schlieĂźen
ließen — also zu einer Kategorisierung der Forschungstagebücher führen wür-
den. Nachdem aber keine Anhaltspunkte zur Bestätigung dieser Annahme
vorgefunden werden konnte, konnte auch der Datenkorpus nicht auf der Basis
von Gestaltungsprinzipien der generativen Fotoalben eingeschränkt werden.
Als Zwischenergebnis ergab sich dabei jedoch eine Typisierung der Gestaltungs-
formen der generativen Fotoalben:21
Auswahl nach aktiver Teilnahme am Gesamtprozess In der Folge wurden
alle Forschungstagebücher auf Vollständigkeit in Bezug auf die kontinuierli-
che Teilnahme der Teilnehmer_innen am Prozess der Generativen Bildarbeit
untersucht. Nicht alle Teilnehmer_innen hatten an allen Gruppenterminen
aktiv teilgenommen, was die Aussagekraft ihres Reflektierens ĂĽber den Gesamt-
prozess — im Vergleich zu jenen, die durchgehend mitgearbeitet hatten — ein-
schränkte. Aufgrund dieser Argumentationslinie wurden die Forschungstage-
bĂĽcher all jener Teilnehmer_innen markiert, die beim Gesamt
prozess der
Generativen Bildarbeit, mit zwei rekursiven Schleifen beim Fotografieren und
beim Bilddialog, aktiv dabei waren, diesen im Forschungstagebuch reflektiert
und ein generatives Fotoalbum gestaltet hatten. Der Datenkorpus konnte
dadurch von 64 auf 36 Forschungstagebücher eingeschränkt werden. Diese 36
wurden als Gesamtprozessfälle bezeichnet.
Auswahl nach Verteilung der Geschlechter Ein mögliches Kriterium im
weiteren Auswahlprozess bestand in der Verteilung der Geschlechter inner-
halb der vier gewählten Fallstudien und im konkreten Sample der 36 „Gesamt-
prozessfälle“. An den vier gewählten Fallstudien haben insgesamt 39 Frauen
und 25 Männer teilgenommen. Die 36 Gesamtprozessfälle verteilten sich auf
26 Frauen und 10 Männer. Diese Erkenntnis nahm jedoch keinen weiteren
Einfluss auf die Einschränkung des Datenkorpus, da kein Hinweis auf einen
Zusammenhang zwischen der Verteilung der Geschlechter in den Gruppen
und der zentralen Fragestellung gefunden werden konnte.
Auswahl nach Zufallsprinzip In einem letzten Schritt wurden aus den
36 Gesamtprozessfällen pro Fallstudie jeweils zwei per Zufallsprinzip ausge-
wählt. Diese acht Gesamtprozessfälle stellen die Basis für das Kodieren im
Stil der Grounded Theory dar. Die folgende Tabelle zeigt die Auswahlkriterien
im Ăśberblick:
21 An meiner multiplen Fallstudie nahmen 15 Gruppen und insgesamt 281 Personen teil.
In allen Gruppen haben die Teilnehmer_innen entweder generative Fotoalben oder Fotoessays mit
ihren eigenen Fotos erstellt. Diese fotografischen Arbeiten wurden mir fĂĽr die Analyse zur VerfĂĽgung
gestellt und archiviert. Die Fotos der Teilnehmer_innen, die in diesem Buch abgedruckt sind, wurden
von ihnen explizit für die Veröffentlichung freigegeben und dienen hier der exemplarischen
Veranschaulichung.
Generative Bildarbeit
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
- Title
- Generative Bildarbeit
- Subtitle
- Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
- Author
- Vera Brandner
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5008-6
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 276
- Keywords
- Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, Situationalität, Reflexivität
- Category
- Medien