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Vor 1918
Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen der ehemaligen Herrschaft Hagen bei Linz
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43 Anhang: * Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen: 167 Das nahe der Stadt Linz und ab 1919 durch Eingemeindung des gesamten Urfahrer Gebietes (mit der Gemeinde Pöstlingberg) gleichsam in einem Vorort von Linz gelegene Areal des ehemaligen Schlosses Hagen am Fuße des Pöstlingbergs, war seiner günstigen und schönen Lage wegen schon sehr früh besiedelt, wie im Schloss vorhanden gewesene Bodenfunde, Berichte und das Legendengut erkennen ließen. 168 Dass der Besitz im Bereich der Urfahrwänd unmittelbar an die Donau grenzte, schon in frühen Zeiten bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine Fähre unterhalten, Steinabbau und Ziegelherstellung betrieben wurde, eine Schiffmühle und später eine Brauerei existierten, mag die stetige Entwicklung, Erweiterung und Begehrtheit gefördert haben. Aus kleinster Siedlungszelle zum Gut und Landgut geworden, trat das Allodium (Eigengut) mit zahlreichen adeligen Geschlechtern in Verbindung, wie den Edlen vWilhering-Waxenberg, vHaunsperg, vSchönhering-Plankenberg, vSunelburg, vAmerang- Schleunz, vGriesbach, vSteyr-Storchenperg [=Starhemberg], gelangte um 1298 an das mächtige Geschlecht der Herren vWallsee, die es bis zu ihrem Aussterben 1483 als Eigengut besaßen und verlehnten.169 In die Zeit der Wallseer „Herrschaft“ weist die erste bis dato aufgefundene, bzw erhalten gebliebene Original-Beurkundung über das „guet im Hakken“ (aus dem Jahre 1414). Nach dem Aussterben der Wallseer traten die Schaunberger als Erben auf. Ende 1491 zog der Landesfürst den Besitz ein und gab ihn den bisherigen Lehennehmern, den Hohenfurtern zunächst wiederum zu Lehen. Unter dem letzten männlichen Hohenfurter wurde er 1528 wieder Allodium. Mittels Einheirat in diese Familie gelangte das damalige Landgut an Christoph Häckhl vLustenfelden.170 Dieser brachte im Jahre 1571 auch das bäuerliche Erbrecht an sich und errichtete zwischen 1571 und 1574 auf dem Areal, anschließend an den bestehenden (Bauern-) Hof, ein prächtiges Renaissance-Schloss. Er stattete es mit zwei Prunksälen, einer schönen neuen Kapelle, Archiv, Bibliothek und Raritätenkammer, zahlreichen weiteren Räumlichkeiten, Reiterstiege, Marmorhalle, Marmortreppe, erlesenen Kostbarkeiten, exquisitem Mobiliar, prächtigen Kachelöfen und Böden, Wandteppichen und Bildern, etc aus, ersetzte die alte Brauerei durch eine moderne, errichtete ein Gesindehaus, usw.171 Etliche der erhalten gebliebenen kostbaren Objekte aus Schloss Hagen sind heute im Linzer Schlossmuseum und im Stadtmuseum „Nordico“ zu bewundern, weitere befinden sich in bekanntem und unbekanntem Privatbesitz. Nach Häckhl´s Tod im Jahre 1577 gelangte das bereits als Adelssitz wirkende Schloss, was es trotz der prachtvollen Gestaltung de iure noch nicht war, an den Linzer 167 Details: Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I, II. 168 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 140 ff. Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I. 169 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 32. Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I. Zur Herkunft, Frühzeit, Abwanderung und zum Aufstieg der Herren vWallsee existieren diverse einschlägige Artikel und Bücher des profunden Wallsee-Experten/des Bad Waldseer Stadtarchivars Michael Barczyk. Siehe dazu Schäffer, Adelsgeschlechter Hagen. 170 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14. Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I. 171 Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I, II. Wacha, welcher das Schloss und diverse seiner Pretiosen kannte, datierte zahlreiche ins 16. Jh. Wacha, PI 5. Nov. 2001, 26. März 2003. Unter den Kachelöfen wurde bes. der „Zippel“, ein buntglasiertes, fast bis zur Decke aufragendes, mit reichem Dekor und Figuralschmuck versehenes Meisterwerk des berühmten Linzer Hafnermeisters Paul Zilpolz (16. Jh), hervorgehoben. Schäffer, Persönlichkeiten/ Hagen, 14ff. Schäffer, Raritäten Hagen (Ms).
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Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen der ehemaligen Herrschaft Hagen bei Linz
Title
Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen der ehemaligen Herrschaft Hagen bei Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
64
Categories
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