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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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neugermanistischeLehrstuhldurchdenTodJakobMinorsneuzubesetzen war. I.2.DerBruch –DieVerhandlungenumdieNachfolge für denneugermanistischenLehrstuhl nach demTod Jakob Minors 1912 WenigeMonatenachderaltgermanistischenwurde1912inWienauchdie neugermanistischeLehrkanzel vakant. IhrVertreter JakobMinor starbam 7.Oktober 1912 imAlter von 57 Jahren nochwährend seiner Amtszeit. Bereits imJulidesselbenJahreshatteMinoreinausführliches,mehrteiliges Testament verfasst, in dem er präzise Regelungen bezüglich seines wis- senschaftlichenNachlassesunddesUmgangsmitseinemOeuvregetroffen hatte.52HinweiseaufeinenvonihmgewünschtenNachfolgeralsProfessor fürDeutscheSpracheundLiteraturfindensichdarinjedochnicht.Undauch abseitsdieser letztenVerfügungenhattesichMinor–andersalsdiemeisten seinerKollegenundVorgänger–zuLebzeitennichtumdieeigeneErbfolge an derUniversität gekümmert. Einer seiner ehemaligen Schüler, Eduard Castle, meinte 1955 rückblickend, dass Minor, „so wenig er sonst Scharfblick fürdie realenVerhältnisse aufbrachte“, diesesAnsinnen schon immer füraussichtslosgehaltenhabeundihnen,„seinenAdepten“,bereits zu seinem 50. Geburtstag, als er erstmals „erwog […], seinen Platz zu räumen“, vorausgesagthabe, „daßkeinemseineNachfolgerschaft zufallen werde“.53 Das Problem derWiener Neugermanistik, dass es zu wenige Fach- vertreter gab, umeinenÖsterreicher berufen zu können, das sich bei der NachfolgeTomascheks1878nochgestellthatte,existierteabernichtmehr. Ganz imGegenteil: Die Anzahl der germanistischen Promovenden, die eine Universitätslaufbahn eingeschlagen und sich auf Neuere deutsche Literatur spezialisiert hatten,war sohochwienie zuvor.DieGermanistik, vorallemdieneuereAbteilung,gehörtezujenenFächern,dieamEndedes 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts den stärksten Zuwachs an Stu- dierenden zu verzeichnen hatten.54Minor selbst hatte seit seinemAmts- 52 DasTestament ist abgedruckt bei Faerber: Ich bin einChinese (2004), S. 558– 563. 53 Castle: Zu JakobMinors 100.Geburtstag (1955), S. 77. 54 Zur Bildungsexpansion umdie Jahrhundertwende und zum starkenAnstieg der HörerzahlenandenphilosophischenFakultätenvgl.detailliertCohen:Education andMiddle-Class Society in ImperialAustria 1848–1918 (1996). I.2. Der Bruch 21
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Title
Germanistik in Wien
Subtitle
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Author
Elisabeth Grabenweger
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Location
Berlin
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
290
Keywords
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Category
Lehrbücher
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