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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Walther Brechts maßgebliche wissenschaftliche Orientierungsgeber warenderGermanistGustavRoethe undderKunsthistorikerRobertVi- scher.115 Brecht studierte in Freiburg, Göttingen und Bonn Deutsche PhilologieundKunstgeschichteundpromovierte1903beiGustavRoethe in Göttingen mit einer Arbeit über die Dunkelmännerbriefe.116 1906 habilitierte er sich inGöttingen bei Roethes Freund, Schwager undKol- legen, dem Altgermanisten Edward Schröder, mit der mediävistischen StudieUlrichvonLichtensteinalsLyriker117undbegann,nachdemer1910 andiepreußischeRitterakademie inPosenberufenwordenwar, auchüber Neuere Literaturgeschichte zu publizieren.118 Brecht vertrat also sowohl aufgrund seiner Ausbildung als auch gemäß den Vorstellungen seines Doktorvaters Roethe, der sich stets gegen die Teilung der Germanistik ausgesprochen hatte,119das gesamte Fach. innerungen anHugo vonHofmannsthal (1946); König: „Geistige und private Verbündung“ (1993);Osterkamp:Formale, inhaltlicheundpolitischeAkzeptanz vonGegenwartsliteratur (1993);Bonk:DeutschePhilologie inMünchen (1995), S. 67–72, S. 81–83, S. 240–254;König:Hofmannsthal (2001), S. 212–241; Dittmann:Walther Brecht (2003);Hofmannsthal/Brecht: Briefwechsel (2005); Oels: „…denn unsere Berufe sind doch so ineinander verhäkelt“ (2007);Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007);Wolf: „Hybrid wie dieDicht- kunst“ (2012). 115 Noch 1941 bekannte Brecht: „Von meinen akademischen Lehrern haben mir GustavRoetheundRobertVischer inGöttingendenstärkstenEindruckgemacht, der umfassendeGermanist und der künstlerischeKunsthistoriker […].“ Brecht: Student undProfessor (1941), S. 2. –Vgl. auchFriedrich vonder Leyen: Leben und Freiheit der Hochschule (1960), S. 230: „Ich war ein frisch gebackener Doktor, da kam ein demGymnasium eben entronnener zukünftiger Student zu mir,Walter Brecht; ein Freundmeines Vaters hatte ihnmir geschickt. Er wollte Germanistwerden:welcheUniversität ichihmratenwürde?Ichempfahl ihm,mit Erfolg, Göttingen undGustav Roethe.Neben diesemwurde Robert Vischer sein Heiliger.Göttingenbliebfür ihndieUniversität, seineunvergeßlicheakademische Heimat.“ 116 Brecht:DieVerfasser derEpistolae obscurumvirorum (1904). 117 Brecht:Ulrich vonLichtenstein als Lyriker (1907). 118 Vgl. Brecht:Heinse undder ästhetische Immoralismus (1911). 119 Gustav Roethe (1859–1926) war Zeit seines Lebens daran gelegen, dieNeuere deutsche Literaturgeschichte nicht aus dem Hoheitsbereich der Philologie zu entlassen; so schrieb er1892, „daßwirPhilologendieneuenLiterarhistorikernie ohne Controle lassen dürfen“, und 1906 sprach sich Roethe gegen ordentliche Professuren für das neuere Fach aus: „Die scharfe Trennung ist gewis vonÜbel. […]ImGrundehalte ich,wennschonreineneureLiterarhistorikerda sein sollen, dasExtraordinariat fürdierichtigeForm:dannbehältderphilolog.Ordinariusdie Möglichkeit einzugreifen.“Roethe/Schröder:Regesten zumBriefwechsel (2000), Bd. 1, S. 433undBd. 2, S. 306–307. I.3. Philologie undmoderate Geistesgeschichte 41
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Title
Germanistik in Wien
Subtitle
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Author
Elisabeth Grabenweger
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Location
Berlin
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
290
Keywords
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Category
Lehrbücher
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