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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Page - 94 - in Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)

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MeinWohnort […] ist nur 26 km vonGraz entfernt u besitzt täglich drei- maligeZugsverbindungmitGraz(5h30,9h47,4h47).Ichwärealsosogarinder Lage,täglichzukommenuvoneinerUnmöglichkeitregelmäßigeVorlesungen abzuhalten, kann gar keineRede sein.31 Daraufhin ging das Professorenkollegium in seiner Sitzung am 11. Juli 1919 – auf Antrag des Archäologen und Prodekans Rudolf Heberdey – dazuüber,dieBehandlungdesGesuchsdurchVertagungzuverzögern,mit demArgument, dass der Erlass eines neuenPrivatdozentengesetzes abzu- warten sei.32Tatsächlich war zu dieser Zeit inÖsterreich eine neueHa- bilitationsordnung in Ausarbeitung. Doch ungeachtet der Bemühungen umdiese neue Regelung, die erst am 2. September 1920 inKraft trat,33 wurden Habilitationsanträge von Männern weiterhin verhandelt. Im Studienjahr 1919/20 wurde allein an der philosophischen Fakultät der UniversitätGraz vierWissenschaftlern dieVenia Legendi verliehen.34 DassdieWeigerungderphilosophischenFakultät inGraz,Touaillons Antragüberhaupt zuverhandeln,nichtsmitdergeltendenGesetzeslage zu tunhatte, zeigte sich spätestens, als sich imOktoberdesselben Jahres auch diestaatlicheUnterrichtsbehördemitdemThemazubeschäftigenbegann. Am18.Oktober 1919 forderte der damaligeUnterstaatssekretär für In- neresundUnterrichtOttoGlöckelalleösterreichischenUniversitätendazu auf, zur „Zulassung vonFrauen zurPrivatdozentur“ Stellung zunehmen. Glöckel selbst vertrat in seinemSchreiben die Absicht, „den Frauen hin- sichtlichderErlangungderveniadocendiandenweltlichenFakultätender Universitätengrundsätzlichdie volleGleichberechtigungmitmännlichen Habilitationswerbern einzuräumen“.35 richt vom11.Februar1888betreffenddieHabilitirung [!]derPrivatdozentenan Universitäten (1888). 31 NachtragzumHabilitationsgesuchvom30. Juni1919;UAG,Phil.Fak.,Z.1529 ex 1918/19. 32 Protokoll der 8. ordentlichen Sitzung des Professorenkollegiums der philosophi- schen Fakultät vom11. Juli 1919 (Schriftführer: RichardMeister); UAG, Phil. Fak., Z. 1640 ex 1918/19. 33 VollzugsanweisungdesStaatsamtes für InneresundUnterricht vom2.September 1920, betreffend dieZulassung unddie Lehrtätigkeit der Privatdozenten an den Hochschulen (Habilitationsnorm) (1920). 34 DemPsychologenOthmar Sterzinger, demMathematiker RolandWeizenböck, demMineralogen Franz Angel und demChemiker Alois Zinke. Habilitations- ausweis der philosophischen Fakultät für das Studienjahr 1919/20; UAG, Phil. Fak., Z. 2007 ex 1919/20. 35 Brief vonOttoGlöckel an die österreichischenUniversitäten vom 18.Oktober 1919;UAG,Rek., Z. 474 ex 1918/19. II. Christine Touaillon (1878–1928)94
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Title
Germanistik in Wien
Subtitle
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Author
Elisabeth Grabenweger
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Location
Berlin
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
290
Keywords
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Category
Lehrbücher
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