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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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abernichtalsAutorinverhandeltwird, sondernalsAssistentinundgeistige Zuarbeiterin ihresMannesFriedrichSchellingundals Inbegriff derMuse imKreis derRomantiker.125DerGroßteil der Sekundärtexte stammt von Lehrern, Schriftstellern, Privat- undUniversalgelehrten, also vonVerfas- sern,dienichtdemuniversitärenBetriebangehörtenundsomitnur einen schwachen Institutionalisierungsgrad aufwiesen. Doch selbst im außer- akademischenBereich fanden die Autorinnen vor allem als Freundinnen und/oderBriefpartnerinnenberühmterZeitgenossenBeachtung,126wobei dieBriefedermännlichenKorrespondenzpartnerzumeistpubliziertwaren, die Gegenbriefe der Autorinnen von Touaillon aber aus den Original- handschriftenzitiertwerdenmussten.127AuchbeidenPrimärtextenkonnte Touaillon – obwohl das 19. Jahrhundert in der Universitätsgermanistik wahrlich als Jahrhundert der editorischen Großunternehmungen be- zeichnetwerdenkann–nur inzweivonüber240FällenaufNeuausgaben zurückgreifen, die jedoch ebenfalls nicht von Universitätsgermanisten besorgt worden waren.128Autorinnen wurden in populären Literaturge- schichten also in eigene Bereiche separiert129und innerhalb der universi- 125 Schmidt (Hg.):Caroline (1913). –Caroline Schelling veröffentlichte unter eige- nemNamen nichts, ihre Theaterkritiken, Rezensionen und Übersetzungen er- schienenunter demNamen ihresMannes Friedrich Schelling. 126 Liebes- und Ehebriefwechsel mit bekannten Schriftstellern waren besonders be- liebt; u.a. der vonTouaillon verwendeteBriefwechsel zwischenClemens Brentano und SophieMereau (Brentano/Mereau: Briefwechsel [1908]). Vgl. aber auch die (ebenfalls von Touaillon benutzte) Ausgabe des nicht-akademischen Goethe- ForschersGustav vonLoeper (Goethe: BriefeGoethe’s an Sophie LaRoche und BettinaBrentano [1879]). 127 SozitiertTouaillonz.B.WielandsBriefeanLaRocheausHassencamp(Hg.):Neue Briefe Chr[istoph] Mart[in] Wielands vornehmlich an Sophie von La Roche (1894); die Briefe LaRoches anWieland aber ausOriginalhandschriften in der KöniglichenBibliothekDresdenundimGoethe-undSchillerarchiv inWeimar.– Insgesamt lassen sich dieVeröffentlichungen vonAutorinnenbriefen im19. und frühen 20. Jahrhundert wegen ihrer weitverstreutenKlein- undKleinsteditionen zu Recht als „heilloses Durcheinander“ bezeichnen. Becker-Cantarino: Schrift- stellerinnenderRomantik (2000), S. 161. 128 Dabei handelt es sich um die (mit einem ,informativen‘ Untertitel versehene) Edition von Wolzogens Agnes von Lilien des Journalisten und Schriftstellers Ludwig Salomon (Agnes von Lilien. Roman in zwei Bänden von Karoline von Wolzogen,SchillersSchwägerin[1881])unddieEditionvonLaRochesFräuleinvon Sternheim desHamburger Lehrers KunoRidderhoff (La Roche: Geschichte des Fräuleins vonSternheim [1907]). 129 Bezeichnenderweise istdiejenigeLiteraturgeschichtedes19. Jahrhunderts, aufdie sichspäterauchUniversitätsgermanistenberiefen,dieeinzige,die–mitAusnahme II. Christine Touaillon (1878–1928)130
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Title
Germanistik in Wien
Subtitle
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Author
Elisabeth Grabenweger
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Location
Berlin
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
290
Keywords
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Category
Lehrbücher
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