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2TheoretischerHintergrundundphysikalischeKonzepte
wobeiΦ das Geopotential ist. Positive Werte stehen für zyklonal (Z), negative Werte
für antizyklonal (A).F gibt den Feuchtegehalt in der Atmosphäre an. Hierzu wird das
tägliche niederschlagsfähige Wasser (TQV; siehe Gl. 2.10) über das Integral des Mi-
schungsverhältnisses zwischen 950hPa (p1) und 300hPa (p2) berechnet. Anschließend
wird der tägliche Wert mit einem etwa 18–jährigen Mittelwert (Juli 1979 bis Dezem-
ber 1996) verglichen. Ist der Wert größer als das langjährige Mittel, ist die Atmosphäre
feuchter (F),wennnicht, ist sie trockener (T).EinedetaillierteBeschreibungderoWLK
findet sichbeiDittmann (1995).
Die Arbeit von Kapsch et al. (2012, im Folgenden als K12 bezeichnet) zeigt, dass
diese Methode auf regionale Klimasimulationen übertragen werden kann, da diese in
der Lage sind, Wetterlagen hinreichend abzubilden. Durch einen Vergleich mit Hagel-
schadentagen in Baden–Württemberg identifizierten K12 vier hagelrelevante (SWZZF,
SWZAF, SWAAF und XXZAF) und vier nicht–hagelrelevante Wetterlagen (NWAAF,
NWAAT, NWAZT, XXAAT). Diese Ergebnisse stimmen recht gut mit denen von Bis-
solli et al. (2007) überein, die in Deutschland einen Zusammenhang von dreien dieser
WetterlagenmitTornadoereignissenermitteln.
In der vorliegenden Arbeit werden die Wetterlagen, die bereits von Kapsch (2011)
berechnetwurden,verwendet.DerenBerechnungweist einigeUnterschiedezuderMe-
thode des DWD auf. Beispielsweise wurde die bodennahe Zyklonalität in 1000hPa an-
statt auf dem 950hPa–Niveau bestimmt. Des Weiteren wurden als Integralgrenzen für
die Berechnung von TQV die Druckflächen 1000 und 500hPa gewählt. Insbesondere
unterscheidet sich die Berechnung der Anströmrichtung, da in der damaligen Original-
softwaredesDWDeinFehlervorlag (Details sieheKapsch,2011).
2.2. StatistischeAnalyseverfahren
DieStatistik isteinemathematischeMethode,umDatenzusammeln,zuanalysieren,zu
interpretieren oder zu präsentieren. Ergebnisse statistischer Auswertungen werden oft
ebenfallsalsStatistikbezeichnet.ImFolgendenwerdeneinigeinderArbeitverwendeten
statistischenMethodengenauererörtert.
2.2.1. KategorischeVerifikation
Eine objektive Methode, um die Güte verschiedener diskreter Prädiktoren in der Wet-
tervorhersage zu testen, stellt die kategorische Verifikation dar, die bereits mehrfach im
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Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Title
- Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Author
- Susanna Mohr
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-994-7
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 272
- Keywords
- Atmosphärische Risiken, Hagel, Gewitter, Klimawandel, Klimatologie (Zukunft, Konvektion)
- Categories
- Naturwissenschaften Physik
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima