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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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39Textedition Grausame Winde/ vnd grimmige Thiere/ die Jhr freilich in der Hoffart groß/ vnd vmb so viles euers eignen widersprechens willen (wie auß euren reden abzuneh- men) vnter euch selbsten strittig seyt. Es ist aber dises weder das erste vngewitter/ so das Schifflein Petri angefochten/ noch die erste Peitschen/ die seine Nachfol- ger geplagt habe. So wenig aber sich der Berg Olimpo/ vor dem wider-prellen deß donners förchtet/ vnd der behertzte Löw das bellen der Hunde ach<7>tet ; Eben so wenig fragt auch die hochheit deß Catholischen Glaubens/ nach euren gottlosen wider-brumlen/ oder wird die zierde der Römischen Kirchen durch euer wütends Zungen-bellen geringert. Das liecht einer so hellscheinenden Herrlichkeit/ kan von keinem so schwachem anwähen außgelescht werden ; Ja euere bisse thun euch selbsten eben das/ was auch die meyssel oder grab-eisen einem bild thun/ die es nemblich desto glätter vnd schöner machen/ je mehr sie es bestossen. Des Tiro2 hüterhund/ in dem er die Meermuschel mit den Zäh- nen auffgebissen/ <8> machte den Purpur herauß kommen : Vnd der Mahler Nealtius/ da er mit dem schwammen vber seiner bilder eines/ gefahren/ selbes zuverderben/ machte es vollkommener.3 Jch waiß zwar wol/ daß eure böse meinung nur zihlt/ die zierde unsers Gottes- diensts entweder zu zerstöhren/ oder zubesudlen ; aber euch zu trutz/ macht die bemähligung jhn gläntzender/ das spöttlen schöner/ vnd die verachtung erhöhet ihn ; also daß Jhr <9> den Monschein zwar anbellen/ aber mit den zähnen nit fassen könt ; massen die treuhertzigkeit unserer Dauben so rein ist/ daß sie durch euere talcken beschwärtzet/ vnd dahero desto ansehnlicher/ billich sagen kan : Jch bin schwartz/ aber gar schön. Vnd diß allein kan jhr zu einem starcken schildt dienen/ die waffen jhrer feinden/ alle stumpff zumachen. Jch sag zu einem Schildt des Atlants/ der die augen seines gegentheils ver- blendet ; oder besser der Minerven/ der sie gantz erstokken/ vnd einem vnempfindli<10>chen Marmel machet gleich werden. Gleichwol ists nit möglich/ daß die vermessenheit eurer letzten Schrifft/ nit sol- ten eine oder andere andächtige Seelen bezwingen/ daß sie den zügel einer ange- hetzten gedult/ nit müsse schiessen lassen ; vnd daß ein getrewer Sohn/ (massen auch des Crœsi seiner thate/ als er den Vatter verwunden sahe) in deme er seine Mutter also schmählen sihet/ mit einem grimm-Eyfer das stillschweigen nit bre- che/vnd sich endlich zu der wehr stelle. So hab ich dannenhero füglich befunden/ euch zu antworten/ <11> vnd komme euch nit seltzam für/ daß in solcher beantwortung/ ich etwas gar zu frey verfah- 2 Achil. Tat. l. 2. Pollu. l. 1. de Verb. don. ad comm. 3 Suidas. Plin. & Val. Max. 10 20 30
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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Title
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
170
Keywords
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Übersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655