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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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40 Textedition ren/ vnd villeicht die gräntzen derselben Sittsamkeit vberschritten habe/ die man in dergleichen Glaubens-streitten/ pflegt vnd soll beobachten. Hierzu nun hat mich für das erste bewegt der anlaß/ weilen Jhr bey disem streitt die jenigen/ so vns herauß gefordert/ vnd die Jhr euch mit spötter-waffen habt ins feld gelegt/ also daß an statt der widerlegungen/ Jhr mit schmäh-zetteln zu- gedonnert habt ; Solt jhr es dahero eben so wenig vbel auffnemmen/ alß <12> sich einer/ der die Bienen reitzet/ vber jhre stich beklagen darff. Anderten theils hat mich darzu bewegt derselbe Eiffer/ der zu zeiten einen vn- gemessenen zorn zwar zuerregen pflegt/ aber einen solchen zuverstehen/ der/ ob wol er hitzig/ dannoch der vernufft gemäß/ vnd nöthig ist/ einer solchen vermessenheit/ wie die eurige/ zu widerstehen ; Dann wann zu zahmung eines vnbendigen Füllin/ der zaum vnd Nasenring nit helffen will/ so muß man endli- chen die Peitschen brauchen. Vnd in disem hab ich vor mir/ den spiegel meines Herrn/ welcher als er seinen Tempel sahe/ <13> von dem lasterhafften Volck verunreinigen/ sich also ent- zündet/ daß Er eine Peitschen von Stricken gemacht/4 vnd sie alle zum Tempel hinauß getriben. Entlich hat mich auch das beyspiel so viler Heiligen alten Kirchen-Vätter/ hierzu bewegt/ welche/ wann sie an ein so beschaffnes Volck geschriben/ keine scharpfe wort gespart/ sie mit stich- vnd Spott-reden außgehandelt/ vnd jhnen allerley Schand-Nahmen gegeben haben. Nun haben sie solches zu einer zeit gethan/ da die wunden noch so frisch vnd blutig war/ waß <14> sollen dann nit wir/ da sie bereits schon faul vnd stinckend worden ; vnd (so vil ich sihe) ists mit linden salben/ vnd den süssen mitteln doch bereit vergebens/ sondern es gehört hierzu die macht deß Feurs/ vnd deß Eisen-zeugs/ welche/ ob sie zwar im ersten augenschein/ für gar zu scharff vnd streng gehalten werden möchten/ (weilen das eine brennt/vnd das andere schneidet) so brennet doch nur das eine zum reinigen/ das ander aber schneidet zum heylen/ der gestallt/ daß gleich wie die grausamkeit barmher- tzig ist/ also wird der schmertzen auch heylsam seyn/ wann anders bey denen <15> krancken (deren gesund-machen nit vil weniger als verzweifelt) noch so vil erkantnuß zu finden/ daß sie wissen mit einer zubereiteten seele/ die art- zeneyen anzunehmen. Gleichwol hierbey erinnerend/ daß ich nit mit andern/ dann mit nur euch Vieren/ als den vornembsten Häubtern ; Vrhebern nit al- lein des außgesprengten Buchs/ sondern auch Vrsachern der gantzen neuen auffruhr/ zu reden begehr ; dann hiervon seyn außzunehmen/ vnd in etwas zu 4 Ioan. 2. 10 20 30
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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Title
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
170
Keywords
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Übersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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