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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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42 Textedition beleidigt die Heiligen/ in dem Jhr die erlangte freyheit/ bey <21> Gott für- zusprechen ; vnnd die verehrung jhrer heiligen auff erden verlassnen Leiber/ oder Bildnussen absprecht. Jhr beleydiget Gottes Mutter/ nit wollend zugeben/ daß Sie eine Himmel-Königin genennt werde. Jhr beleidiget Christum/ in dem Jhr seiner vnendlichen macht vnd gütigkeit wolt eine maß setzen/ absonder- lich in vilen vmbständen betreffend das heilige Abendmahl. Jhr beleidigt den Pabst zu Rom/ in dem Jhr jhn der macht/ die vberflüssige Schätze/ deß ver- diensts der Heiligen außzutheilen/ berauben wolt. Jhr beleidiget den König in Spani<22>en/ da Jhr jhn vor einen Feind oder vbel-vertrauten euers Königs schmähet/ ohn beobachtung Jhres so starcken Geblüt-bands. Vber alles aber/ beleidigt Jhr euren König selbst/ in dem Jhr jhn mit Glaubens-sachen in ver- suchung führt/ daß er also mit dem Asuero/ die/ dem Haman zugesprochene wort/ billich auch zu euch kan sagen :5 Will er auch die Königin schänden bey mir in meinem Hauß. Dann ohne einige dem Konig ziemende gebühr/ welcher doch nach Gottes Statthaltern/ der <23> vornembste Schutzman der Heiligen Kirchen/ ja sein erstgebohrner Sohn ist ; sucht Jhr mit euren vermessnen zu- schriftten/ denselben seinen Glauben jhm vor seinem Angesicht/ zu vntertret- ten. Seht nun ob Jhr nit muthwillig. Zu dem vnverstand/ gehöret dannenhero die zucht/ damit nit scheine/ als were niemand vnter vns/ der euch widerlegen/ vnd jhr also prangen köntet/ als hettet Jhr das Feld erhalten/ oder rühmen/ daß wir hetten schweigen müssen. Auff die Boßheit/ gehört die Straff-Tödtung/ damit Jhr <24> das arme Völcklein nit vber-tölpelt/ ohne daß es eure rechte diebs-griff merkken könne. Der Muthwillen verdienet züchtigung/ euch nit kühn zumachen/ noch erger zuthun/ also daß die pflantzen euerer betriegrischen einreimung/ jmmer weiter wurtzlend/ von tag zu tag/ mehr in die höh schiesse/ vnd entlich früchte/ eitel böser folgungen/ herfür bringe. Zwar den vnverstand zuzüchtigen/ gehört dasselbe nur gelehrten Geistlichen/ denen weder wissen/ oder wolberedenheit wird manglen/ auff eure einwürff zu antworten/ vnd euch das maul zustopffen. <25> Den Muthwillen zustraffen/ wird dem geheimen Rath deß Königs/ als vor dem Jhr/ zur gebührenden straff/ erscheinen müsset/ angelegen seyn. Weil aber die sünde eurer Boßheit/ villeicht von einem oder andern derselben/ nicht möchten leicht ergründet werden ; weilen jene mit so vilen weltgeschäfften vberhäufft/ dise aber/ mit so manchen wichtigen verrichtungen/ beladen seyn ; so will ich diß mahl auff mich nehmen/ euch mit meinem wenigen wissen vnnd 5 Est. 7. 10 20 30
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
170
Keywords
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Übersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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