Page - 2 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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Wann der Ort Kräh, und von wem er gegründet wor-
den, ist urkundlich nickt mebr nach'Nweisen. Sein Ilrsprung
gehört aber niverlassig den celtisch-germanischcn Niederlassungen
in der vorchristlichen Epoche an. In der griechisch römischen
Geographie ist der Name von Grätz nicht nachweislich, auch
nicht, welche andere Benennung dieser Ort damals getragen
habe. Seiner Lage nack gekörte Grätz in das obere Pannonicn,
nicht ferne gelegen von dem östlichen Fuße der celischen Berg-
keitc, welche Panncnien von Norikum trennte. In einein un-
unterbrochenen Besitze der norisch-pannonischen Steiermark durch
599 Iabrc waren den Römern Ort und Umgebungen von Grätz
gar wohl bekannt. Steine mit Inschriften und plastisch-antiken
Gebilden an vielen Orten') der näheren und entfernteren 1lm<
gebung geben dafür das unwiderleglichste Zeugnis!. Aber auch
innerhalb des Weichbildes der heutigen Stadt Grätz, ni St.
Leonhard, auf der Höbe des Venustempels, und am Grätzbache
auf dem Platze der beute sogenannten Nundelle im Mum-
graben hat man Mürnen, antike Trümmer, und inschriftlichc
Steine ausgegraben, von denen sich ein Stein im Johannen»!"),
ein zweiter im Prathengeyer'schen Hanse Nr. 139 in der Stem-
pfergasse, ein dritter in der kaiserlichen Burg befindend; und
von welchen hier getreue Abbildungen beigegeben werden. Auch
an dein nordwestlichen Fnsie des Schloßbergcs bat man vor we-
nigen Jahren Nömergrabstaiien mit Todtengerippen, Metallge-
lächschasien und Ncmermürnen ausgegraben ^). Selbst auf der
Höhe des Schloßbergcs müssen in der frübesten Zeit schon
Bauten gestanden haben, wie die Ncberreste von Bautrümmern
im antiken Stvle, welche bei Tcmolirnng der Bastionen des
Gratzcrschlcsscs im Ialne 1809 unter denselben zum Vorschein
gekommen sind, verrathen.
Im Jahre 8^1 besagen die SalU'urgischen Urkunden, daß
K. Ludwig, Scl'N K. Ludwigs des Deutschen, von dem Salzbur-
gcr-Enbischofe Dietmar I. einige Güter ;u Mautstadt gegen an-
dere Güter in Grätz, welche ein königlicher Getreuer Vckilhelm
ui Lehen besessen, eingetauscht habe. Zuverlässig war also damals
»> Z» Nadia!,»», Kuml»^, St. Nuprtckt an vlr Ro.'b, Fr.,I'csg,
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l) Dieses schöne Monu,»c»t uralin' Z.it lics.,»» sich chcdc», an l>« Kirche
z« Zt . Lconhar».
2> I^,!cr Stein, d?s?l» I,,schrif< d.^innt !„iti I»u«„!u, HI,,>l^l>!!' u s- w,
«) Nci tcm Va» dcs Z,»,n,^rnw!ui schcn Hauses.
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Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918