Page - 17 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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gen gegeben; ja Friedrich IX'. trachtete sogar, alle an private
Saall>crren dienstbaren Bürgerhäuser von herrschaftlichen Grund-
zinsen für immer zu befreien (Gräh 14. September 1435).
Schon um das Jahr 1294 und 1366 erhielten einzelne Bür-
gcnüntte eigene Innnngc>ordnungen.
Die ältesten Poli;eivorschriften für die Stadt Gra'tz fin-
den sich zerstreut in den frühestcn Privilegien und Bcstätigungö-
bricfen, insbesondere aber in den Diplomen Albrechts III.
(Wien 23. Octcber 1393) und Wilhelms des Freundlichen
(Wien 17. Mai 1396), welche dann vorzüglich im Jahre
1518 von K. Marimilian I. und Enbenog Karl II. durch
mehrere in den Jahren 1565, 1574, 1577 und 1579 erlas-
sene Polueiverordnungen, von K. Ferdinand III. durch eine
eigene Feuerlcschcrdnung (1636), von K. Leopold I. durch ver-
besserte Fratschlcrcrdnung, durch strenge Verbote des Vorlau-
fes und durch gain neue Poli;eiordnung (1673), von K.
Karl VI. durch eine erneuerte Feuerlöschordnuiig und durch
Vorschriften über Strafienbettcl, Müssigganger, skinenbeschäf-
tigung (11. ?lpril 1724), für Erbauung und Errichtung eines
Zucht- und Strafhauseö (1732), durch Dienstbotcnordnun-
gcn vom 14. Jänner 1736 und 24. Mai 1756, vor Allen
durch die durchgreifenden Reformen und Gesetze der Kaiserinn
Maria Theresia und des Kaisers Josephs II., vorzüglich durch
die Einrichtung vom 31. Mari 1786 und durch das Regu-
lativ vom 5. November 1789 im steigenden Verhältnisse we-
sentlich verbessert und vervollkommnet worden sind. Schon in
der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts besaß Gratz
eine Hauptpcstanstalt.
Der Gräherbürgerschan lag schon von uralten Zeiten ob
die tägliche Bewachung ihrer Stadt gain, und die Vertheidi-
gnng derselben nim Tdeile; so wie die Stadtbürger auch auf
ihre Kosten einen Tlicil der Stadtmauern, Bastionen, Gräben
und Zwinger erbaut und hergestellt hatten, wie dieses die Lan-
desregenten selbst, '^tlo der Fröhliche, Gräy 14. Juni 1336,
Friedrich IV-, Neustadt 5. Jänner 1441, befugen; Grätz
hatte daher immerfort ihre eigenen Lamenknechte und Tcharr-
wacke für die Stadtlmt bei Tag und Nacht, und ein eigenes
Zeughaus zur vollständigen Bewaffnung der Bürger in drohen-
den Fällen der Noth. Aus der alten bewaffneten Gesammt-
bürgerschast haben der Lauf der Zeit und die thcils ungemein
veränderten, thcils sebr erweiterten Verhältnisse des Vürgcrstan-
dcs das dermalige stattliche unifornurte und bewaffnete Vür- H
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Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918