Page - 28 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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und bezeichnen dem Fremdlinge Orätz schon aus der Ferne
als eine echtkathclische Stadt, in deren Mauern Kaiser Ferdi-
nand II. das Licht der Welt erblickte und seine Negentenlauf-
babn begann. Nickt minder beieugen auch die Ueberreste der
ehemaligen O'iiadcUe die Wichtigkeit des Ortes für den Staat,
der durch sie und innerhalb ihrer drohenden Wälle mel'r als
Einen seiner geheimen Zwecke zu erreichen wußte, bis ibre Ba-
stionen endlich im I. 18Ü9 den Minen der Franzosen erlagen.
Im höchst gelegenen Tl'eile der Stadt, der den südöstli-
chen Fuß des Schloßderges bedeckt, ragen Burg, Theater, Tom,
Mausoleum, Nnivcrsität, Militär-Zeughaus und mehre der
ehemaligen, jetzt in Spitäler und andere Heilanstalten umge-
wandelten Klöster hoch über die übrige Masse der Däuser em-
por, und lenken den Geistesblick in Jahrhunderte Nlrück und
auf Ereignisse hin, die in der Geschichte der Stadt und des
Landes eine nicht unbedeutende Nolle spielten.
So gewälirt denn schon der erste flüchtige Ueberblick von
Grätz und seinen "Umgebungen, wom der Schloßberg den ge-
eignetesten Standpunct darbietet, ein nicht bloß malerisches
und sinnlich angenehmes, sondern auch ein geistig interessan-
tes Bild, welchem die nähere Betrachtung nichts von dem be-
nimmt, was der erste Anblick zu liefern versprach.
Interessante Standpuncte zur Aufnahme von Ansichten
der Stadt Grätz bieten übrigens viele tkeils nähere, tbeils ent-
ferntere Orte dar; so z. B. von den nal'er gelegenen Stand-
orten die Straße in die Schönau mr Gewinnung der südli-
chen Ansicht; im Osten der Hof des Nirthshauscs zum Hasen
auf dem Nuckerlberge (Nr. 31), von wo aus sich die Stadt
besonders malerisch ausnimmt, und die Anbö'he ob Waltendorf
auf dem Wege nach Hartigsdorf und Lustbüliel ^); im Nord-
osten der Weingarten des Herrn Dr. Karl Pachler (Nr. 964),
und der Slandpunct an den ersten Waldbäumen hinter dem
Mincritenschlößchen auf dem Wege zur Nose, beide auf dem
Nosenbcrge. Unter den entfernteren Ttandpuncten sind die
vcrtheilhaftesten das Vorgebirge im Norden der Einöde, die
Kapelle von St. Johann und Paul und die Nuinen des Schlos-
ses Gösting, von denen aus angesehen die Stadt mit seiner
Nmgegend gewiß auf jeden Beschauer einen sehr angenehmen
und bleibenden Eindruck macht. Zur Ausnahme von umsassen-
»> ßine Ansicht »er Stadt uon »,csem Sta>,lpu„cte aus aufqcnommcn, ist
Wrrlc selbst beigegeben! Vcren Vcschrc,bung «m Ende 0c3 ÄZcr-
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Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918