Page - 38 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
Image of the Page - 38 -
Text of the Page - 38 -
38
2 Linien; von da bis ?nr Liebenauer Linden-Allee, die aber
schon sel'r weit ausierbalb des Grätzer-Pcmöriums liegt, in
einer Lange von 22l)0 Wien. Klaftern, ;cigt sich ein Gefälle
von 26 Fuß 5 Zcll; mithin entfallt auf diefer Strecke auf
die <5urrenttlafler 1'"'/>><», cder beinahe 1 ",^ Linien. Für
beide Slromstrecken ergibt sich somit nn'ammen ein Fall von
46 Fuß 1U Zoll, edcr für die Currentklafter 1^" ' / ,^ , , , oder
beinahe IV« Linien.
Die Vreite der Mur ist sel,r verschieden. Die geringste
Breite hat der Fluß an der mittleren Murbrücke; sie betragt
30 Klafter; die größte hingegen oberhalb des Flobwirlhcs
nächst der Schleifmühle, wo sie mit Einschluß einer Schot-
tcrbank 64 Klafter mistt. Diese beiden Breiten geben ^war
das arithmetische Mittel von 47 Klaftern; für gewöhnliche Hoch-
ftuten findet man jedoch, bei 19 Fuß Nferl'öhe, die Annahme
einer Breite von 45 Fuß bei Nferbanten vollkommen genügend.
Die strengste Kalte und eine anhaltende Dürre beschränken den
Zuftuß des Wassers so sebr, daß dann für das ge'ammte Was-
ser ein Nette von k Klaftern Querschnitt vollkommen ausreicht.
Auch die Tiefe des Stromes ist sehr ungleich und wan-
delbar, da gerade im Bereiche des Gratzer-Weichbildes und
demselben zunächst, von der Weimettelbrückc an durch das gainc
Grätzerfeld, die stärksten Schuttablagerungen Statt finden,
wozu der früher von Bergen eingeengte Fluß keine so gün-
stige Gelegenlieit findet, daher denn auch Tiefe und Beschaf-
fenheit des Strombettes nach jedem Hochgewässer sich gewöhn-
lich bedeutend verändert zeigen. Sie ist am größten an der
schmälsten, am geringsten an der breitesten Stelle. Die größte
Tiefe am schmälsten Profile beträgt, vom Nnllpuncte des Was-
serspiegels an gerechnet, jedoch nur an (fincm Puncte, 18
Fuß; die größte Tiefe am weitesten Flußprcfile mißt dage-
gen nur 5 Schub, während unterhalb Gräl», da wo sich der
Fluß in mehre Arme theilt, im Hauptarme öfters nicht ein-
mal die für die Flcßsahrt erforderliche Wassertiefc von I Vi Fuß
vorhanden ist. Der niedrigste Wasserstand in den Winter-
monaten reicht 1Vi> Schuh unter dem gewöhnlichen Wasserstand
des Sommers. Tagegen schwillt die Mur, gleich allen (^ebirgs-
wässern, zuweilen auch wieder gewaltig an, und richtet durch
U e b e r s ch w c m m u n g e n
nicht selten große Verheerungen an. Gewöhnlich ereignen sich
diese in den Monaten Juni und Juli in Folge heftiger He- ,
back to the
book Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung"
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918