Page - 76 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
Image of the Page - 76 -
Text of the Page - 76 -
sich vom Hinteren Kainachthale bis zur Kaltkette im Westen
von Grätz, und schließen sich in gleicher breite an den"^uß
der Sä'wamberger-Alpcn an. Die untersten Lager machen ein
sandstcinartiges Gebilde aus, das zuweilen grobkörnig wird und
in ein ssonglomerat übergeht. Häufig ist dasselbe durch Eisen-
oxid roty gesärbt, und nur die feinkörnigen Arten, die u»>,
Thcilc selbst als Schleifsteine benutzt werden, sind von grauer
Farbe, 5l.>lI^ l,>wic)Il, und Nui-oki«»,, hielten diesen Sand-
stein für 5larpathen- oder Nienersandstein ' ) , Parlsch für
Gosausandstein. Da derselbe aber keine organischen Neste ent-
halt, welche über sein relatives Alter Aufschluß geben könnten,
so bin ich vielmehr geneigt, ihn als Vrauntohlcnsandstein an-
zusehen, welcher auch an andern Pnncten der Steiermark er-
scheint, und das Liegende der Vraunkohle bildet.
Die folgenden Glieder: Mergel, blauer Tbon (Tegel),
Sand u. s. w. schließen oft mächtige Vraunkohlenstötze ein,
wie bei Vcitsbcrg, Lantowitz, Eibiswald u. a. m., und ent-
halten eine Menge thierische Neste, unter denen sich Knochen
und Zähne von i>l:>5toclc»n , ."Vinlii'nccnliel iu»,, 'I'iiuxiv ,
Schalen von Decapodcn und Mollusken von
mikroskopischerch
p
Kleinheit bis <ur Große eines Fußes (i. V. l;
l-ozlli^) auszeichnen. Am häufigsten sind hier, wie überall,
die letzteren verbreitet, doch bemerken wir unter den bei wei-
tem vorwiegenden Meeresccnchylicn auch nicht wenige Süß-
wasser-, ja selbst Landschncckcn. Der Mel'r',al,l nach stimmen
dieselben mit jenen aus dem benachbarten Vccken von Wien,
so wie mit jenen aus dem Vecken von Bordeaux übcrciil.
st. Mittlere Glieder.
Auf diese unteren Glieder der miocenischen Formation,
die sich im ganzen westlichen Theile der unteren Steiermark
ausbreitet, und wovon die Gegend von Äoitsberg nur eine
von älteren Gebirgen eingeschlossene Seilenbucht darstellt, fol-
gen die oberen Glieder in einer bedeutenden Ausdehnung durch
die ganze östliche Steiermark. Sie bilden hier durchaus ein
hügeliges Land mit meist tief eingeschnittenen engen Tdälcrn
und bestehen der Hauptmasse nach aus einem gelblichen Quar^-
sande, der in seinen oberen Lagern in einen aus Quangeschie-
»c VlI. lzio.
back to the
book Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung"
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918