Page - 238 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
Image of the Page - 238 -
Text of the Page - 238 -
5 238
ein seine Uebungs-sscnccrtc halt. — Das nächste von diesem
nur durch ein kleines Plätzchen getrennte Hauo ist das (Ge-
baute des t. k. Messing-Verschleiß, Land m ü nz - Pro-
bier, dann Gold- und Silber-C'inlösungö- und Fi-
l ialpuncirungs-Amtes, das erst vor einigen Jahren in
seine gegenwärtige Gestalt gebracht worden ist. Vor lein war
in Grätz auch ein eigenes herzogliches Münchaus, 5^ i»l An-
fange des zweiten Sackes sich befand, in früheren Jahrhun-
derten auch wirklich Münzen prägte, aber mittelst des Hand-
billets des K. Josephs II. vom 28. März 1784 aufgehoben
und in ein Münz-Probieramt umgewandelt wurde. In frü-
hern Zeiten halten auch die Stände das Äccht der Münze,
das sie auch wirklich ausüblen.
In der Vürgergassc verdient das sehr grofic fürstlich
Schwarzenbcrgische Haus (Nr. 33), der Familie wegen,
der es schon seit Jahrhunderten angehört, und drei Häuser
weiter hinab das große, alte, in drei Gaffen sich erstreckende
Haus Nr. 30 aus dem Anfange des siebzehnten Jahrhun-
derts, in dem schon seit einer Neihe von Ialnen der jeweilige
commandircnde General von Innerösterreich seine Wol'nung
hat, darum bemerkt zu werden, weil es bereits seit Jahrhun-
derten im Eigcnthumc der berühmten gräflichen Familie von
Trautmannsdorf sich befindet. Uebcr dem Thcre zeigt sich das
Wappen und der Titel') des berühmten Staatsmannes Ma-
rimilian Grafen von Trautmannsdorf, der die Seele bei den
Unterhandlungen des westfälischen Friedens und ein getreuer
Gehülst und Tiener des Kaiser Mall'ias, Ferdinands II. und
III. war. Noch weiter die Gasse entlang ist das Haus Nr. 20
darum einer augenblicklichen Veachtung wertl!, weil es mm
Tbeilc aus der Stätte der alten St. Leonbardskirck'e steht (siebe
S. 223), von der man noch das dreiseitig geschlossene, durch
Strebepfeiler gestützte Chor wahrnimmt, das aber jetzt ganz in
ein modernes Wohnhaus von zwn Stockwerken umgewandelt
ist. Tiesc Kirche bestand schon seit alten Zeiten und wurde von
K. Friedrich IV. für die Franciscaner im I. 1-463 größer
aufgebaut»
milian Orav zu Trautmannslorff mid Wcmspi'rq, Ritter 5ci a»!«
?>n Fluß. 3lc>m, Kay, '^ !«>>' Fcr?,na„ü l!l, gichc,m!',r Rath, jl>n„>'r
»n5 Üdlrstl'r Hofmaler. — Oi- ,i>ar qcboren ;u W>l>cbc„b>r>, an, »:.
Ma, l^z,, stl,rt> m W>rn am ?. Iun, i«5». Darnach ,st o,e Angabe >m
Ocstcr. plutarch, V°» Jos Frclh, vl>» H^rniayr. !U3<c», 1U0I, No
chc» S> :> —2 ' zu rcrdcsser».
back to the
book Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung"
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Title
- Grätz
- Subtitle
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Author
- Gustav Schreiner
- Publisher
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1843
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.55 x 20.25 cm
- Pages
- 638
- Keywords
- Graz, Steiermark, Stadt
- Categories
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918