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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
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Einleitung. Zerstreuung und Heilung bringen. Ein nach Nom reisender Gras Tcym wünschte einen Reise- begleiter; so fuhr Grillparzer in der Equipage desselben in das Land, wo die Zitronen blühn. Seine Abenteuer bei dieser Reise erzählt er in seiner Selbstbiographie; am lustigsten war wohl die Begegnung mit der Kaiserin, der er vorgestellt werden sollte; auf einem Esel sitzend begegnete er ani Vesuv der Kauallade, in deren Mitte sich die «aiserin befand, Nas störrische Tier machte aber eine Wendung, von der es sich nicht abbringen ließ, so daß es der Majestät und ihrem Gefolge den Rücken zukehrte, Ter Tichter der Saftpho befand sich in gleicher Lage; so sah er nichts von der Mouarchin ^ und was die Monarchin von ihm sah, war nicht seine Gl«,zseite, In Rom erkrankt, in Neapel wochen- lang gefesselt durch die Erkrankung sein« Be- schützers, des Grafen Wurmbrand, kounte er dann ini Gefolge der Kaiserin, für deren Sekre- tär er galt, die Rückreise nach Wien antreten, Ncr Kolcherin war es nicht so gut ergangen wie der Iphigenic Goethes, welche unter dem Himmel Italiens sich zu schönster Blüte ent- faltete, Grillparzcr schrieb dort keine Zeile an bildcr geschaffen; eins derselben, die Ruinen des Campn Vacciuo, iu dein Taschenbuch Aglaja erschienen, gab Anlaß zu Ärgernissen mit den BeHürden und brachte den Nichtcr in eine schiefe Ter Verleger hatte ohne sein Wiffen die Aglaja der Kronprinzessin von Bayern gewidmet, Ter Kronprinz nahm Anstoß an dem Gedicht und solches Poem dir wiener Zensur habe passieren tonnen, Tarübcr große Aufregung in allen Ministcrial« und Polizeibureaus, Untersuchungen und Verhöre, Ter Zensor war Schreyvogel, dessen Stellung selbst durch die Milde seiner Zensur bedroht wurde, Grillparzer hatte in seinem Gedicht das Kreuz auf dem Kolosseum fortgewünscht und zwar mit einer gewissen dichterischen Entrüstung, Nun hatte aber Papst PiuZ VII, das Kreuz auf den Ruinen wieder auf- Papsies in diesem dichterischen Protest, Nbe'.all als er für die Stelle eines Nkripturs in der Privalbibliothek des Kaifers empfolslen worden war, meinte dieser, er tauge wohl dazu, wenn er nur die Geschichte mit dem Papste nicht ge- habt hätte. So erhielt Grillparzer die Stelle uicht, Ubcr dem Tod der Mutter, der italienischen Reise und den unangenehmen Ärgernissen, die sich an sie anschlössen, war ihm das „goldene Vließ" fast aus dem Gedächtnis gekommen. Mit der Tochter der Schriftstellerin Caroline Pichler spielte er einmal vierhändig die M,^art,chc U'HwII'Symvhonic, Er hatte fic oft mit dcr Mutter gespielt, kurz vor ihrem Tode, als cl sich mit dem „goldenen Vließ" beschäftigte. So Werk, Im November 1820 erhielt Schrenuogel das zu Ende geführte „goldene Vließ"; am 23, März 1821 wurden der „Gastfrennd" und Bnrgthcatcr aufgeführt, Ter Erfolg war nicht so durchschlagend, wie bei der „Ahufrau" un) der „Sappho"; die Kritik war zum Teil un- Bühne eine große Wirkung aus. Nie vHu der Trilogie losgelöste „Medea" ist bis ani den heutigen Tag eine Glanzrolle großer Tr^igö- dinnen geblieben, Ter antike Sagcnstoff mag an die Nibelungen auf anderen Voraussetzungen zu einer tragischen Vöhe auf, deren erschütternde Macht nur durch einen mcittaustonenden Schluß gebrochen wird, nicht ohne dramatisch?Lebendigkeit; doch s>,l w.i,,!t und Medea, das sich unter so verhängnisvollen umständen in der düstern Beleuchtung eincs dämonischen Kultus nach feindseliger Begegnung findet. In der „Mcdea" aber ist der Gegensatz zwischen asiatischer Barbarei und hellenischer Voll in ihr eine Fremde sieht und ihr das Bürgerrecht versagt. Auch Iason erblickt in ihr allmählich mit immer wachsender Ent> M'mdnng die Barbarin; ein lieitt'ivo gricchi» scheö .^lädchen hat es ihm angetan, Medca, aufs seliger Leidenschaft führt eine psychologische Stnfenleiter empor, die der Nichter mit wohl» erwogener Steigern»,g anlegt und die den lar» bietet, Tas Antik-Zigeunerhafte dieser „Medea" Mörderin trotz der widerstrebenden Empfin- dungen eines modernen Publikums überall zum dramatischen Siege vcrholfen lnit. Mochte es der geringere Erfolg deo „goldencn Vließ" sein, mochte den Nichter selbst, wie er wir sehen ihn auf einmal auf den, >^l'>.'l.' der historischen Tragödie, des vaterländischen Nramas, Zwar an den shalespeareschen Histu- doch lehnt sein Trama „König Oskars Glück und Ende" sich mehr an die shakespeareschcn
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
I
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.7 x 17.1 cm
Pages
600
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Einleitung
  2. I. Dramen 14
    1. Die Ahnfrau (1817) 17
    2. Sappho (1819) 50
    3. Das goldene Vließ (1822) 89
    4. König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
    5. Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
    6. Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
    7. Der Traum ein Leben (1840) 300
    8. Melusina. Romantische Oper (1833) 339
    9. Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
    10. Die Jüdin von Toledo 393
    11. Ein Bruderzwist in Habsburg 424
    12. Libussa 473
  3. Fragmente 515
    1. Esther (1863) 515
    2. Hannibal (1835) 528
    3. Robert, Herzog von der Normandie (1808) 531
    4. Alfred der Große (1817) 560
    5. Spartakus (1810) 579
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