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Nie
Irngest immerdar >,.
Ter Veleid'gnng !n'l>,'^ n Sänncr',
Und das Unretlu d '^s Beieid >i!'ls.
Innner gut und immer schnldlos.
Schienst du stets die Schuldige,
Und bin ich nicht wirtlich schuldig?
W^nn auch nicht als (^ >rnnd des Zornes,
Ach, doch als >ein Gegenstand,
Gnu,
Nu verzeihst mir also, Vcrta?
Vcrta.
Il,r Iinl't wohl geträ»n,t, mein V.Uer!
Ol^er dieior !>>alle 3nn!e>,
'.')i,Ut 00>i! >lci",eulicht erliellt,
3anscht^ in trügender Gestaltung
Encr schlnmun'ltrnutnes Aug!
O, ich hab' es oft ersahrc»,
Wie di^ 3iune, ausgeregt,
Stnmpse Tiener unsrer ^ee!^,
?ie vcrn,'^rrenen Gestalten,
Tie der (^>eist in sich bewegt,
Gestirn uur, nicin Vater, ging ich
^n des Zwielichts uinttcm Strahl
Tu«» den allen Älmensalll,
In der ?)lit!c hängt ein Spiegel,
Halb erblindet und voll Fle^-n,
B>!ie ill, il,u uoriibergehe,
^'leil'^ ,ll,, >!,ri,,eii Än,'>ng musternd,
Var den, niatten Glase, stehn,
(il'en senl' ich nach dem Gürtel
Vlieder mciuc beiden ,v>ände,
Ta — 7>I,r werdet lache», Vater!
Und am1, ich inns; setzt säst lächeln
Meiner kindisch schwachen Furcht;
?,,-> 0l'>.",errte Hva!,ubi!d schanzn —
^v,e ich senke incinc Hände,
Uni den Gürtel anzuzielni,
Ta erliedt mein Vild im Spiegel
Seine Hände au das Haupt,
Uud mit starrendem Entsetzen
Seh' ich in dl'in dnittMi Glase
^,,',!,,> ^ügc sich verzerren,
^nuner sind es noch dieselben,
Und doch anders, furchtbar anders,
Als ein bebend ger feiner deiche.
Weit reis;! es die Ängeu auf,
Starrt nach mir, und mit dem Finger
Trollt eo warneud gegen mich,
Günter,
Weh, die Ahnfrau!
Graf.
Ahnsrau?! Ahufrau?
Günter,
Saht Ihr nie ihr Vild im Saale,
Gleich als hättet'Il,r dem' Maler.'
^'i^.'lich wie Ihr seid, gesessen?
Berta,
^ttinals hab' ich's wohl gesehen,
Es mit Stanuen mir betiaäuel,
lind es war mir immer leuer
Wegen dieser Älmlichteit,
Günter,
Und ^hr kennet nicht die Sage,
Die von Muud zu Muude geht?
Schon als Kind hört' ich's erzählen,
Günter.
Ach, er sühlt'Z zu dieser Frist,
Wie er sich'S auch selbst verheil»,
FülUt'c- im Tiessteu seiner Seele,
3 m! es mehr als Märchen ist,
Ja, die Ahnfrnu ^nrcs faules,
Jung und blühend noch an Jahren,
Vcrta, so wie Ihr, gel,eis;en,
Schdu uud reizend so wie Ihr,
Vou der Elteru .Hand gezwnngeil
Iu verhaßter Ehe Bund,
Sie vergaß ob »cueu Pslichteu
In den Armen ihres Vuhlen
Überfiel sie der Gemahl,
Straft' er selber das V«drech.',i,
?!i!^ ins >?c>', iln srinru Stahl,
Jenen Stahl, den in der Blinde
Wan dort aufgehangen hat,
Zum Gedächtnis ihrer Sünd^,
Wandeln muh sie olme Nast,
Vis das 5iaus ist ansgestorden,
?>'nVn '.>.!>ntter sie gewesen,
Vis weit auf der Erde hin
Sich kein cmz'ger Zweig mehr fiudet
Von dein Stamm, den sie begründet.
Von dem Stamm der Norotin,
lind wenu Unheil droht dein Hause,
Sich Gewitter türmen ans,
Steigt sie aus der dunkeln Klause
An die Oberwelt hinaus,
Ta sieht mau sie klagend gehen,
Klagend, daß ihr Macht gebncht,
Tenn sie kann's nur vmln'ilrlnn,
Und das ist eo - Vcüa.
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515