Page - 24 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

T>ie Nhnficni. Iaromir, Torl ^ vom Walde — Wurde — wurde überfallen — Günter, Ach, man hört fo manches Unheil Von den Räubern dort iin Walde! Wie bedanr' ich Euch, mein Herr! Ach, verzeihet, wenn ich ansangt, Und das Fremde Eures Eiutritts, Anders sprach, als ich gesollt, Weuu's Euch gut diiutt, folgt mir, Herr, Wo Ench würdig Speij' uuo Trank Und willlommnc Lagerstätte -^ Iaiomir, ?>eiu, ich kann ^ ich mag nicht fchlafeu! Laß mich hier in diesem Stuhl, Bis die Sinne sich gesammelt Und ich wieder selber bin, Günter, Was soll ich mit ihm beginnen? l.>a»z verwirrt hat ihu der Schreck, Bleib' ich? geh' ich? lass' ich ,l,u? Ich will's nur dem Grafen melden, Seinen sonderbaren Gast. l«l,,) Iaromir. Ha, er geht, er geht! — Was soll ich? — Sei es denn! — Nun Fassung, Fassung! Günter, Iaiomir weht °uf), Graf. Laßt Ench doch nicht stören, .Herr, Und genießt der nöt'gen Nuhe, Hoch willkommen seid Ihr mir, Doppelt weit, denn Euch empfiehlt Eure Not und Euer Selbst, Iaiomir. Wo ich selbst es »icht vermag, Tort in jenem nahen Walde Ward ich räub'risch überfallen. Ich und meine beiden Diener Wehrten lang uns ritterlich! Aber wachsend stieg die M^,,av, .Hingestreckt in ihrem Blut, ?a gewahr' ich meines Vorteils, Und ins dunkle Dickicht springend. Schnell,' die Räuber anf der Ferse, Such' ich sliehend zu entrinnen Und das Freie zu gewinnen. Gibt die Hoffnung fchnellc F»s>e, Leiht dafür das Schrecken Flügel. Bald gewinn' ich einen Vorsprung, Nud heraus ius Freie tretend, Blinkt mir Euer Schlos; entgegen, Gastfrei schien's mich eiu'iuladeu, Zögernd folgt' ich — und di^ Yier Halten wird Ench der Vcsih Was nur dieses Hans vermag, Ist das Eure, Euch zu Tieusie, Pcrta '»,",«,' Hört' ich hier nicht feine Stimme? Ja, ei ist's! — Mein Iaromir! Illlümn, Verta! !El eilt auf sie zu- vliHücii !«>! >i cin und »ritt „ul , Graf. Wär' cs etwa dieser? — Vcrta. Ja, er ist's, er ist's, uieni ^>iler! Ja, er ist's, der mich gelvüet, Ja, er ist's, der teure Alaun! Graf. Zieht Euch nicht so srenid zurück. Seid Ihr doch nicht unter "vreindeu! ^chliesit sie immer in die '.'>rme, Ihr habt Ench ein Recht ei'wordeu, Taf; sie lebt, ist Euer WeN' ' Tcn zu sehe», dem zu dan^u, Aiir mein Sterbebett verschönt, "N>'it dem Glücke mich versöhnt. Komm an meine Arnst, du ?einvr, Lebensretter, Cegeuvl'u,,ll' Könnt' ich dankbar nur mein Leden Wie dn deines gabst siir j,e! Staunend steh' ich nnd beschämt ^ <"r,U, Tiu? An uns ist's, so zn stelm. Ist doch unser Tank so wenig, Ach, und deiuc Tat so viel! Iaiümil. Viel? O, daß ich's sage» tminle, Daß es etwas mich gelostet! Daß ich eine Wunde tliiqe, Eine lleine, kleine Narbe Nur als Denkmal jener Tat! Es kränkt tief, das Köstliche Um so schlechten Preis zn kaufe»! Graf. Ziert Bescheidenheit den Züugliua, Nicht verkenn' er seiueu Wert!