Page - 146 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

Das goldene Vlies,, Iaso» <ihm ent„r«en». Was lüudigt an der kriegerische König. Unseliger, du fragst? Ich frage, Herr! Der Streich, den ich gefürchtet, ist gefallen, Vin heiold st^ l>t vor nieines Hauses Pforte», Vom Stuhl hierher gesandt der Amphilthone»,' Vr fragt nach dir und hier nach deine,,, ^ , ! l ' , Den Bann ausrufend in des Himmels Lüfte! Iason. Auch das noch! König. Also war's — Doch still, er ual,t, Herold. Nie Götter und ihr Schutz in dieses haus! König feierlich,. Wer bist du und was suchst du hier bei mir? Herold. Ein Gottesherold bin ich, abgesandt Vom malt heil'gcn Stuhl der Amphikthouen, Der spricht in Delphis hochgefrciter Städte Mit Vann verfolg' ich und mit Nachespruch Der einst auf Iolkos faß, nun aber tot ist, Könlss. Suchst du die Schuldigen, suche sie nicht hier, In jeniem Haus, bei seinen «nidern such sie, Herold. Ich fand sie hier, uud so sprech' ich sie an: Fluch, Iason, dir! Fluch dir und deinem Weib! Verruchter Künste bist du angeklagt. Der Schuld an deines Oheims dunklem Tod, Jas»». Tu lügst, nicht weis; ich um des Königs Sterbe»! Herold. Frag diese dort, die weiß es besser wohl. Iason. Tat sie's? Herold. Nicht mit der Hand 5 durch Künste, die ihr lenut, Die ihr herüber brachtet aus dem fremde» l.'ande. Denn als der König kraut — vielleicht sch^n da l!,< Opfer, So seltsam waren seiner Kraulheit Zeiche» — Da traten seine Töchter zu Medeen hin. Hm Heilung flehend von der ,v>ei!erfnhr»e»i ^ie aber sagt' es zu uud ging mit ihneu, Iason. Halt! sie ging nicht! Ich wehvl' e?, und sie blieb, Herold. ?>is eisleinal. Doch als die Mädchen drauf, Dir unbewußt, zum zweitenmal ihr nahten. Da ging sie mit, allein da^ gul^ne Vließ, Tas il,r ein Greu'l sei, ein verderblich ^ei>>'», Als Preis der sicher» Rettung sich bedingeni). Die Mädchen aber sagen's ihr Uoll Frende zu, lind sie tritt ein beim König, wo er schlief. Geheimnisvolle Worte sprach sie a»?, Uud imuier tiefer sinlt der «önig i» den Schlaf. Das böse Blut zu banuen, heißt dem Herrn sie Cr atmet leichter, als mau ihu oeruaud, lind froh sind schon die Töchter der Genesung, ?a ging Mcdea fort, von damie,,, n>ie sie sagte, Uud auch die Töchter gchu, da jener schlief. Mit eins ertönt Geschrei aus seiner Kammer, Die Mädchen eilen hin, nnd — gräsiüch! greulich! Der Alte lag am Bodeu, wild vermein, Gesprungen die Verbände seiner Adern, In schmalze» Güssen strömend hin sein Vlut, Uud das war fort. Die aber ward gesehen, Den goldncn Schmuck um ihre Schulter tragend, Iur selben Stuudc schreitend durch die Nacht, Mrdca <dumpj °»r sich I,!!,», H'^lt, Herold. Damit nun solcher Greu'l »icht länger währe Uud uuser Land mit seinem hauch vergifte, So sprcch' ich aus hiemit de» großen Vann !)li Iafon, dem Thessalier, Äsous Sohu, Genoss' einer Verruchten, selbst verrucht, Und treib' ihu aus, kraft meines hcil'geu Anils, Mit ihm sein Weib uud seiucs Nettes Sprossen Kein Teil sei ihm am vatcrländ'schen Vodeu, Au vaterlnud'schen Göttern ihm kein Teil, Kein Teil an Schutz und Necht des Griechen» landcs, Ve> bannt Iason uud Medea! Medea und Iason verbannt! Verbannt! Iasou uud Medea! Wer aber ihu beherbergt, ih» beschützt, Vou hier nach dreien Tage» und drei Nächten,