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178 König Ottokars Glück und Endc.
Zur Festigung dcs nun geschloßnen Frir
5^at >!>.',lig Vela nur dic Hand geboten
Vu» «nuigimden, seinein Enkeltind,
Te^ Herzogs von ^lassovicn cinz'gcn Tochter.
Denn erstens ist sie alt nnd unfruchtbar,
Kein Erbe läßt sich mehr von ihr erwarten:
Tann ist sie mir verwandt in — was weiß
ich? —
In welchem und wievieltem Grad, und endlich —
Die Königin wird lonnnen, Handvcst unter«
zeichnen.
Und dcs zu Zeuge» seid iln Iner versammelt,
<Ll l'cs!i-igt dc» :l»l,n,>
Trr Kanter
Nnn Nich' iu Ehrfurcht ist des Königs Wille! ochbelobten röm'schen Königs 5?>
Ench nicht mehr zu v«,nä>!k',> ein Gelübd'
^n Trier getliii, i,n «atlnilinenstift —
Erlauchte Frau nnd >!ö,,igin Marg'rete,
Von Ostreich .Herzogin nnd Steiermarf,
Des weiland röm'scl'en slönigs Heinrich Witwe,
Derzeit vermählt mit Böhmens hohem >>errn;
Wer führt das Wort in Eurer Gnaden Tache?
Ich selbst!
>.'!l>Irhnc,>d zu M^ienbi-ic,, d^ -r v°rc,ctrc!cn ist!
Laßt nur, Herr Mcrcnberg! — Ich selbst!
Allein will ich des Dornes ^iake! tragen
Und reden, so wie leiden, ich allein!
,'iünzlrr.
Ist Cnch bclailut — ?
Marssaretn.
Ich weiß!
Knozler.
'?>u!i denn, mit Gott;
Vs hat ein heil'gcr 3end, zu Wien vcrsamnielt,
Im Vorsitz Guido, >'lardi!ial»3egat,
Tes Titels von Sanlt Lanrcnz in Lucina,
Zu Recht gesprochen ob dem Eheband,
Und in Betracht, daß Ihr im vierten Grad,
Durch Vcla, Ungarns Kömg, mid dnrch Geysa,
Als leiblich naher Brüder >!indeKkinder,
Gedachten unserm gnädigen Herrn verwandt;
In weiterm Anbctvncl,t, ,vie vorgekommen,
Daß Ihr nach Eures ersten Herren Tod, Es war kein feierlich Gelnbd'!
Fahrt sort! Hier i,
Kanzlei.
Als bat —
Dttalar,
Was ist?
Ein Dir»»'!',
Die Etände, Herr,
Von Österreich si,,d in die Vnrg gezogen,
Den Fürstcnhnt des 3a»dcs bringen sie.
Ottolar,
Heinrich von Lichttüstcin
Es hat dein tapfres Schwert, erhabner F,i,s!,
Entsäiieden i» dem Streit mit Ungar»-''
Wer Herr foll sein i,c unfern, schöne» Land,
beendet ist der blutig schwere Zwist,
ll»d leichten Herzens wiederhole» wir
Tie ,<?>,ld'gnng, d>e erst >eyt in voller Kraft.
Vor allem aber dir, erlauchte ivrau.
Dem edlen Sproß des allen Heldeustammes,
Der ruhmvoll lang ob Österreich gebot —
Ottolnr.
Laßt das nur sei» uud stellt e»ch r»hig hin!
Statt neuer Hnld'gnug, deutt auf alte Treu'
Und haltet's einmal, statt es zweimal zu uer»
spreche»!
Fahrt fort!
Kanzlcr,
Als haben sie zu Necht erkannt,
Daß solches Büuduis langer nicht bestehe,
Erklären es fnr null und nnfgehobcn.
Die Schenkung, die Ihr früher habt gemacht
An Enern Herrn mit Eures Stammes Erbe,
Sie bleibt in Kraft, uud Ihr seid aufgefordert,
Sie noch einmal, der Form »ach, zn bestät gen.
Euch angewiesen wird, als Lcibgeding,
Die Stadt von Krems, das Polan rings um
Horn,
Uud Greveuberg vou unsere Herren Gnade,
Habt Ihr geendet?
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515