Page - 198 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

198 König Ottokaro Glück und (5»do. Nüdolf. Ei, Walter Etüssi aus Luzern? Was willst d»? lZUM > Geh nur zu deiner Mutter, »atharin«! <T>^ Kind I.ius! zur Mutter,, Schweizer. Ich und die andern da vom Lande Sl! Und gäbt nns etwas Geld, Rudolf. Ja, Geld, mein Freund Geld ist ein gutes Ting, >vcu» man nnr hat, Schweizer. So habt Ihr lcius? Ja so! — Und führt doch Krieg? Rudolf. Sich, Freund, du weißt wohl noch vom hause her: Gar manchmal hat ein Landwirt aufgespeichert An Frucktt und Fnttcr für den Winter g'uug, Vis voll zur Frühlingszeit, Allein der Frühling, Anslntt iin Märzen, kommt er erst im Mai, Und Schnee liegt dort, wo sonst wohl Saaten standen^ Wenn da der Vorrat aufgeht, schmäln'! du ihn Als einen schlechten Wirt? Schweizer. Behüte Golt! Tns hat wühl mancher schon an sich erfahren! - Und Ihr? —Ja fo! <ZU leinen Landjleulen > Seht nur, er ist der Landwirt, Und dan'rt der Winter — heißt: der Krieg — so lang, Und ist die Brotfrucht aufgezehrt — das Geld, Nu, Herr, wir warten schon noch etwas zu! Rudolf. Wenn Ihr nicht bleiben wollt, so geht! Noch wer sich nicht begnügt niit Lngerzehrung Und mir die Hand legt an des Landmauns Gut, Ter hangt, uud wär's der Veste! Schweizer. Nu, 'ue Frage Ist wolil erlaubt. Es ist nnr, daß man's weiß. Wir »vollen znfehn noch ein Tage vier, Vielleicht wird's besser bis dahin, Rudolf. TaZ tut! Uud grüßt mir Nat und Bürger von Luzern, Ottolar lw» Horneck Erlauchter Herr und Kaiser, hört anch mich! Rudolf. Wer seio Ihr? Horueck. ilttokar von >>or»eck, T!e»st»ian>! Des edlen Ritters Ott von Lichtenstein, Tcu «önig i7tto!ar, sa,nt andern ^andlierr», )7>,n' ^iecltt im!) Illteil >!>,>! ü, enger >>aft, ' I , nelint ^Ull, sein, »elnnt (5nch dro Landc-> an! CZ ist ein gnier vclr, >><- ,si ci,i gnles ^and, Wohl wert, daß fich ein ^iirst seiu nitterU'inde! Wo habt Ihr dessengleicheu schon i'eselni? 3chant ring-:- »,nl,cr, !Vl,'>,in der PIi>! sich wendet, Lacht's wie dein Vränn^an, die Vrnut entgegen. Mit hellem Wlesengrün nnd Eaatcngold, Von Vlmnen si,s! dnn>,n,,,>U nnd ed!e,n >na 3chU'rift es iu breitgestreckten Täleru hin — O'in voller Blumenstrauß, so weit es >vi ! i, Hebt sich's r,upor zn ^i'gcln voller >^>e>!,. Und schwellend reift in Gottes Tonncugiauzc! Ter dnnlle Wald voll Iagdlust krönt das Ganze, lind Gottes lauer .Hauch schwebt drüber Inn Uud wärint und reift nnd macht oll schlag.',,, Wie »ic ein Pnls auf kalte» Steppe» schlägt, Irägt seine» Fell, trägt offeu seine Frcndcn, Uud was er tut, ist frol'en Mnts getan, 's ist möglich, daß in Snchseu nud beim ^!I,ei,i Ls Leute gibt, die mehr in Vi'lchern lasen ^ Allein, >oas not tut nnd Inas Gott gefällt. Ter klare Blick, der o'sne, ricbt'ge Sinn, ?a tritt d>-r ^sterveicl^er I^ i» vor jeden, Tcnkt sich sei» ?eil und läßt die andern reden! O gutes Land! o Vatersand! Inmitten ?>',!, >!,nd Italien nnd dem Manne Teutschlaud, Erhalte Gott dir deinen ^ngendsiun Rudolf. Ein wackrer Mann! Lrster Pürier, Ja, Lerr, uud ein Geles,r!e>! Vr schreibt 'ue Nei,»chro»ik, uud Ihr, Herr Kaiser, >l0»init auch drin vor! Rudolf. In Gutem, will ich hoffe» ! Dein Herr, vertrau, er foll die Freiheit habe»! Und dn ,',n,n An>i.'dcnlcu dieser ^tnnde ^ Tie Kette da nnd schniücke dich damit! Tcm Wissen sei sein Lol», und dem Vollbringen! Ench, Nitter, scheint die Gnnst wohl allzu hoch?