Page - 200 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

200 Ende. Und rief Lnch zn: Herr, gebet, luas des Reichs! Ich bin nicht der, den Ihr vorcinst gekannt! ',!>i>l!i >>nbsburg bin ich, selber )i>ndolf nicht; In diesen Adern rollet Tentschlands Blnt, Und Tentschlands Pnlsschlag klopft in diesem Herzen, Was sterblich war, ich hnb' cs an->gezogen Ter ,Hcrr der Welten ans mein niedrig Hanpt VNt eins gesetzt die >!rone seines Reichs, Als mir das Salböl oon oer Stirne troff, Ta ward ich tief des Wunders inir bewnsit Und hab' gelernt, nnf Wnndcr zu vertraun! Kein Fürst dcs Reichs, der mächt'gcr nicht als i,l,: ^ U,,d jetzt gehorchen mir des Reiches Fürsten! Ich konnt' es nicht, doch Gott erschreckte sie! ^<l»f Schilling leichtes Geld in meinem Säckel, Setzt' ich in Ulm zur Heerfahrt mich ins Schiff: ?er Banerherzog trotzte, er erlag: Vlit wenig Kriegern kam ich her ins Land, Tas Land, es sandte selbst mir seine Krieger, Geschworen hab' ich: Nuh' nnd Recht zn schirinen: Beim alles selienden, dreiein'gen Gott! ?licht so viel, sich! nicht eines Haares Breite Sollst dn von dem behalten, was nicht dein! Und so tret' ich im Angesicht des Fimmels Vor dich hin, rufend: Gib, was dir vom Reich! ilttulnr, Tic Lande hier sind mein! Nndulf. E!t- waren'Z nie! ^ttulal. Wein Weib, Marg'rete, brachte sie mir zu. Wo ist Mara/iete nun? Tttolar. Wo immer, gleichviel! Sie gab mir dies ihr Land, Nlidolf. Soll ich sie selber Als Richt'rin stellen zwischen uns? — Sie ist im Lager! Im Lager, hier? Nndlllf Tie Ihr sc> schwer beleidigt, An Rechten und nn Freuden hart beraubt, xvut morgens kam iie, milden ^iuues diü^id lim ^llwnung für den Mann, der ilner nie ge- schont! Tie Viühe lonut^ sich die Frau ersparen! Wo ^ttokar, da braucht's der Bitten nicht! NlWl'lf <st°ry, Wohl brancht's der Billeu, meiu ,verr ^ürst von Teuu sprech' ich n>,r ein Nor!. wio Ihr ver- Verloren? Notwlf. u^de^ > 7>hr Wien belagert, mach' ich's frei! Nndolf. Herr, Wien ist über! 5?ttolar. Nudolf <I,!,,!ri sich gewcnde», Herr Paltram Vatzo! Vo ist er? Er begehrte, mich zn spre>!,.u, Ter Bürgeruieistcr samt dem Rat von Wien, Pnttrn,» Vatzo, Vi,i<,cii„r,s!cr l!°„ W>e„, mit ci,ua>,! Nn<j. Paltram, In Untcrwürsiglcit, mein Herr nnd Kaiser, Bring' ich die Schlüssel Euch der Stadt von Wien^ Lnch bittend, daß Ihr mir nicht zürnt darob, Veil ill,, dem «öuig treu, dem ich geschworen, Vic Stadt gehalten bis auf diesen Tag! 3ic auch, verzeiht! vielleicht noch langer hielt, Nenn nicht das Volk die Übergab' erzwungen, <Er logt die Schlüssel zu de« KllilcrZ Fuhcn,» Mein Amt, ich leg' es mit den Schlüsseln ab, Voch sollt als treuen Bürger Ihr mich finden, <A»lstrhend,! Des Landes Herr ist Paltram Vatzos Herr, Zugleich mit meinem Land ergeb' ich mich! (Vl tritt zurück,) Ottolar. Verdammt! O Wiener! Leichtbeweglich Voll! Hast du für deinen leckern Gaum gezittert? Noch soll's dich reun! Tie Zufuhr fpcrr' ich dir Aus Klosteincubnrg, meiner starken Vestc!