Page - 228 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

228 treuer T iene i seines König, Macht mich der Bruder eisersl, luig nicht? Königin, Nicht so! Ich liebe dich, n>ciß Gott, wie innig! Toch N>ar die Zeit, da ich dich noch nicht lainile- ^'rst nach durchlebt« Ingend fand ich dich, Und seitdem ,vandelt auch ineiu Geist nnt dir, Toch er ^ an seiner Viege stand ich schon. Er war die Puppe, die ich tändelnd schmückte; Mein Vaterland, der Eltern stilles Haus, Mein erst ^>e!iil,l, die «indbeil lebt in ihni, Ich grollte stei->, öar, icli e,n Mädchen war, ^'in ,<nabe luünscht' ich mir zu sein, wie ^tto. Er wuchs heran, — In ihm war ich ein Jüng- ling, In ihm ging ich zur Jagd, bestieg das Noß; In ihm lockt' ich des Bnrgwarlo blöde Töchter, — Ihr wißt, wie ich die Zucht al^ '^',b gebalien^ Toch tat niir'c- wohl, in seinem kecken Tun Tranmwei^ zu überfliegen jene ^chranlen, In die ein enger ztreis die Leiber bannt, >^ r ist niein Ich, er ist der ^V.,,,n >'>ell!iide. Ich bitt' Euch, trennt mich nicht Uon meinem Selbst! Toll er mein velier fein, wir wollen leben, !vie drei Geschwistern i^uer Voll dao dritte. Soll er? Nas machst dn, ^veib, ans inir? Künigin. Soll er? Nun wohl, ich will ihn sprechen, Königi», Dank, o Tank! König, Tn dantst zu früh! Nur einen Teil der Macht, Tas xver vic!leill,t, soll er indes verwalten, Und nnter 'Aufsicht, Königin. Küuig Holla! Nnft meinen Schwager, Herzog iltto, — M» Ihr zögert? — Kämmeier. Königin ^iein Vrnder ist nicht wohl. 1 Vei dcineui «opf! ^o ist der herzog Otto! Kämmrrir, König, Tie ganze ??acht, König > ,'»>üi„,, Ibr sebt, der Ne,chvvevweser I'at Geschäfte, ^vir wollen sie niclü lanig no>l, vermehren. lE i öffnet i>'!i,s, o,,^ >>.V,>!,,»,r>v) Herein, wer noch iiu Vorsaal! >?erru und ^iäte! ^as^i uns besorgen, was noch weiter obliegt. »innmcrci lz„i KL,,i«l»), Erlauchte Frau — Königin, T>is! dn veldanunt N'ärst! König. Edle >>erru! Tie Pflicht ruft mich aus eurer Mitte fort, >'l,i!,-,,>n, da^ llngarns alteo ^!nrec!>t, Turch Lrb' und Unterwerfung uns zu Tienst, Man snchl d,,rch Trug nnd schlaugelegte gicinle. Es abzuziehu ron der beschwornen Pflicht, Vtein 5^ ecr erwartet mich, das! wir versnchen, V'ao die «^n'N'alt verinag ini Tienst des Nechls, Ich scheide. Lebet wohl! Taniit indes — Wie! Keine grauen bier? ^ur Bärte, Bärte? — Ah! Schwester! Königin, lieb, ünsel'ger! Tort der König! Nun schöir! Ich dacht', Ihr wärt schon ab» gereist. lGcht auf u,n zn,> König. Veliebt's Ench, tretet dorthin, Herr! Wir haben Noch ein'ge Kleinigkeiten abzutun, — Nicht hier! Ich bitt' Euch, dort! — Wir weiden eilen. <ilt!o geht quer übei tno Vulme unk stellt sich in die Nähe