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294 Des Meeres und der
Fünfter
Bciin Äunn-ln'u des Porhangr« N>cht Hern in der Mitte dcr
Ianthc.
Stehst du noch ininier da, gleich unbewegt,
Und starrst auf einen Punlt? Komm mit ins
N'äldchen!
Nie Luft hat ausgetobt, die See geht ruhig,
Tuch hurtest du den Aufruhr heute nacht?
Hera.
^b ich gehört?
Icntthe.
Tu warst so lang hier außen.
Zwar endlich hört' ich Tritte über mir;
Noch leuchtete lein Licht aus deiner itaminer,
Hcrü.
Kein Licht! kein Licht!
Tich martert ein Geheimnis
Wen» du's vertrautest, leichter trügest du's,
Hrro.
Errietst du's etwa schon und fragst mich doch?
Ich füllte wachen hier, doch schlief ich eiu,
E'-i war fchou Äiacht, da weckte mich der Sturm i
Schwarz hing es um mich her, verlöscht die
Lampe,
Mit losgerißuem Haar, Uom Wind durchlucht,
Flog ich hinan, Kein Licht! Nicht Trust und
, H'lfe,
Tag, —
Und duch, uud dennoch —!
Ianthe,
Arnie Freundin!
Arm?
Und dennoch! Sieh! Die Götter sind so gut!
Ich schlief lauin eiu, da lüfchten fie das Licht,
Beim ersten strahl des Tags hab' ich's befehn,
Mit heißem, trockne,» Äug' durchforscht die
Lampe i
Kein .hundertteil des Öles war verbrannt,
Ter Tocht nur laum geschwärzt. Klar war es,
klar:
Kann, fchlief ich ein, verlüfchte fchon das Licht,
Tic Götter sind su gut! Geschah es spater.
So gab der Freund sich hiu dem wilden Meer,
Ter Sturm ereilte ihn, uud er war tot.
So aber blieb er heim, gelockt von leiuem
Zeichen,
Und ist geratet, lebt! Tu steinst so sicher,
Hcru.
Ich bi» es, denn ich biu, Tie Götter sind so enl>
Und N>a>? U'ir srl,lt,-!>, ol> >uir u,is uerfehu,
,i es mit feuchtem Finger aus
Und lochlen den, Vevdevden scine Freude.
Icl> ader lvill, so jetzt als liinst'ge ^>-i!,
Auch ihnen kindlich dankbar fein dafür,
Und manches, was nicht recht vielleicht und gut
Nun aber, Mädchen, tritt dort an die Anfnrt!
Sieh, ob dein Äuq' die «iisle mir erreicht,
Tas sel'gr ^cnseils, >vo — fchau gen Abydos!
Ich hab c' an> ineiüe,,! 3ur»! nnr erst veisnc!,!,
Noch lagen Nebel drauf. Nun ist's wohl hr!l,
killst du?
<2ie Icht sich,,
?och sich! Es brach der Sturm den Strauch,
Ncr dort am Fuße wächst des Turms, uud
id
Verwehren seine Zweige mir den Tritt.
Her«.
Erheb die Zweige nur! Bist du so trag?
Ianthe.
Noch Tropfe» hängen dran,
lMi! dcm z,che c>m V»dcn hi,!streis!'„k >
Auch Tang und Mcergras
Warf aus die See, — Ei, Muschel», buntes
Spielzeug!
Es Pflegt der Sturm die Trünnner feines Zorns
hierher zu streun, — Tcis Eude eines Tuchs!
Fast gleicht es jeucn, die du felber trägst;
^n schleifen eingebnnden beide Enden,
Nach Wimpclart, Sieh zu! vielleicht ertemist dn's
Noch ist es feucht, fönst Wurf' ich dir's als Ball,
Hcro.
Laß das Getändel, laß! Erheb die Zweige,
Icmthc,
Z,e sind fo fchlver, O weh, mein gutes Kleid!
Nun, deut' ich, halt' ich fie, Ei ja! sie weichen,
Tritt selber nnr herzn. Ich halte, Schau!
der Anlurt,!
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515