Page - 341 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

Mclusina. Auf eurer Zauberburg ist's mir zn kalt, In wävmeru Armen will ich liegen. Zchwcstcr». Melnsina, Ich warne dich! Er wird dich verlassen, Nie Liebende hasscn ^ Es machen, wie's andre, er andren gcniacht. Nanu kommt dir zu büßen, Und rächend oerscliliesien Nich zürnende Geister in ewige Nacht. Melusimi, llb'rall Nacht ist ohne Liebe, Üb'rall Tag, wo Liebe lacht; Wenn die Sonne fern anch bliebe, Lieb' ist Mond in scl'gcr Nacht, Tchwejtcin. Wir habeu geraten. Und du hast gewählt i Es richteu die Tale,,, Es büßt, wer gefehlt, >2ic vcrsinll'ü,! Mclusina hast du gehört, >oa^ ,ene sagten? — Glaubst du's? Ich nicht. Du taunst nicht treulos sei», !i>ai,,ii!!id. Ich weiß nnr wenig deine Sprache, iil, will aber doch versuchen, dir zu sagen, was ich deuke. Ich habe dich au meinem Brnmien schlafend gefnnden und mich dir gezeigt im Tranm; dn glaubtest aber deinem Traume nicht. Ein anderes Mal sahst du mich im Wasserspiegel meines Brunnens; du glaubtest aber selbst deinen Augen nicht, Seitdem suchte ich durch ver- schiedene Erfindungen dich hiehcr zu locken, bis es endlich bcnte ganz gelang, Raimund! e^> ist uns verboten, mit Menschen Gemeinschaft zn haben; aber ich liebe dich. Liebst du mich n,cl:t wieder, so lomm nie wieder her an diesen Ort, und ich will snchen, dich zu vergesse». Liebst du mich aber — Nnimuud, liebst du mich? — Vedenl es wohl, eh' du entscheidest! Viel wird Freust du dich am Umgänge mit deinesgleichen ^ in meinem Sclüc'jse findest du deinesgleichen; nicht. Lockt dich der Becher; wir keltern tcine Wahren? Tianm umgibt uns, die wir 3i>,!ii,!e sind. Kein Wechsel, nicht, was euch reizt, Vcr- Nuh' uud Gleichmut sprießen In Melusiucns Neich, Und die Tage fließen Immerdar sich gleich. Was sich auch gestalte, ?i,e eiu Vielerlei, Und allein das Alte Ist uus ewig w,'». a>s noch uic ein Mensch, Meiner Liebe bist du gewiß, Ncr Erde Müh und Not entnommen, schauen, was dir jetzt Mühe macht nnr ,^ u denken. Aber überlege wohl, eh' du entscheidest! Ncun sagst du: Ja, und es reut dich später, so machst du mich grenzenlos unglücklich. Macht- los, verbannt muß ich nach unsern Gesetzen end» los umirrcn, denn uns fehlt, was ench tröstet, der Tod. Niesen Ning will ich an deine Brust legen, auf daß du wissest, du habest nicht gc- du nach mir begehrst. Tcr Ning, am Dinger gcdlvltt, bringt dich zu mir. Wirfst du ihu von dir, sind wir geschieden auf ewig. Man kommt; ich muß dich verlassen, — Vc- deuk wohl, was du tuest, und daß ich dich liebe, NlNMUNd (Ip>i„<!t l»,i), Mcliisinn! Troll Je, seid Ihr dn, guäd'ger Herr? NaZ ueuu' ich kurwse Ningc! Äni hellen Mittag eiuzu- schlaseu; beide zugleich, Raimund. Hast du gehört? Hast du gesehn? Troll. Gesehn? Gehört? Geschlafen hab' ich uud geträumt. Von einem substanziöscu Mittags- mahl; und jetzt, da ich erwacht bin, straft mich mein Hnnger Lügen, 3ränme find Tchänmc! RllimUNd l°°r sich hm), Träume find Schäume! Sieh, Schwester, hier ist, dcu wir fnchcn! Wie geht 3 Euch, Raimund? Perm, Eigentlich müßten wir nm Entschuldigung bitten. Euch gesucht zn haben; denn wer steht »us dafür, daß Ihr gefnndcn werden wi'lltet, Graf. So ist's, Schwester; er entzieht sich nns, Brnnnen, Bald halt' ich die Sage sür wahr, die ihu von drei Feen bewohne» läßt,, uud schreibe