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Weh dem, der lügt ! 369
Der Name eines Frenuds ist's, den ich suche, —
Du lachst?
L'drita.
Ei, eines Atalus gcdcuk' ich,
Leon.
Ei» Franke?
LVritll.
Leon. Ja, vom Rhein
Ter Neffe — ?
Ldrita.
Sieh, ich weiß nicht, was er ist,
Noch liegt er hier nls Geisel unsrer Herrn,
Das ist ein trockner Bursch und gut zu necken.
Wenn du versprichst, recht fromm zu sein uud
artig,
Uud etwa zu entfliehen nicht versuchst —
Leo».
Curgst du uni mich?
Ldritll.
Dcnl uur, das viele Geld,
Das kurz nur erst für dich der Vater gab.
Lc«n.
Ei, geizig, wie die Weiber alle siud,
Edrita.
Noch weißt du ja, unmöglich ist die Flucht.
Ich uehme dcuu das Körbchen, und du folg,
Leon.
Eh!
Edrita.
Was kümmerst dn mich, dnmmcr Galonnr!.
Gnlamir
«der aus der Vrllcke erscheint!.
«V°ttcit die Viücke hincin, inZ Haus zurück».
Edrüa.
Ei, sag's dem Vater nnr, mich stört das wenig.
Nun tl'nini, el>' mnn uns hindert, folg mir rasch-
Ich zeige dir den Garten und die Gegend,
Tann unsern Atalus, der auch, wer weiß?
Der deiue wohl. Zum mind'slcn ist's ein Lands-
Tcss' ?l,,blick dich c,ilschädigt für deu unsern
Verstell dich uicht, so ist's. Willst du, so komm!
Leo».
Das geht ja rascher, als ich dacht' uud hoffte,
Gittlpaizerz sämtliche Wcrle, I, Der Himmel, scheiut'Z, kürzt ab mir mein
Geschäfts
Ich nehm' es dankbar an, — Sieh nur, hier
bin ich.
«Er I»lgt ihr: beide gehen c>b.>
Schllsfcr.
Nist du schou wieder müßig, wie du pflegst?
Dort gehn die Pferde weiden, Hier dein Platz.
Und wenn sich eins verliert, so wär' dir besser,
Tu hältst dich selbst verloren, als das Tier.
Malus
«seht sich im Vordergiunbe rechts auf die Erde. Ner Echaffei
Geh nur, du grober Vaucr, geh! Ich wollt'.
Vergiften töuut' ich sie mit Einem Blick,
Hab' ich deu derben Stock erst zngeschnitzt,
Dann uah' mir einer nur!
Verwünschtes Volk!
Und auch das grobe Hemd kratzt nur die Haut,
Und nichts als Brot und grüne Kost zur
Wär' ich erst wieder heim bei meinem Ohm!
Indes ich hier bei diesen Heiden schmachte.
Edrlta
Sich, hier ist Salbei, blaues Kerlielkraut;
Und dort dein Landsmann, schau uur, Atalus,
Der lliununt in seinen Bart und schwingt den
Stock,
Damit vermeint er all uns zu erfchlagcn.
Ei, Gott zum Gruß, mein hochgestrenger Herr!
Ich will zum Gnrteu «och des Schaffers gehn,
Dort wächst am Zaune fchöner Majoran,
Davon stibitz' ich etwa dir ein Händchen,
lTie letzt das Körbchen nicdcr,!
Bleib nur indes.
Leon.
Jawohl.
L'drita.
Bald komm' ich wieder.
Leon
«letzt sich linls im Vordergründe nuf drn V»dcn nieder und
Das hier ist Kraut, uud das gesureukter Kohl —
He, Malus!
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515