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Garcrnn,,
Ah, Robert, und wnZ soll's?
Knappe,
Ter König, Herr, befahl mir, nachzusehn,
üb Ihr noch hier mit V'urer Pslegbefohlnen.
Garccnin,
Ob wir noch hier? Vefahl er doch — Ah, Freund,
Tn solltest nachschn, ob ich etwa oben?
Cag nnr, das Mäochen sei im Gartenhaus
Und ich hicr außen, 2as wird ihm genügen.
Knappe.
hier sind Sie selbst,
Garccrcm.
Ah, Majestät!
König.
Nun, Frenud,
Noch immer hier?
Gllrccra».
habt Ihr doch selbst besohle»,
Taß erst beim Anbruch von des Abend Tt
Scheint besser, daß ihr reist bei Tageslicht —
Tu giltst snr lühn,
Garccran,
So glanbt Ihr, hoher Herr —
König,
Ich glaube, daß du ehrst des Königs Wort,
Ner, was er schützte, unbelästigt wünscht,
Allciu Gewohnheit ist des Menschen Meister,
lind unser Wille will ost, weil er muß.
Trnin geht nur jetzt. Was aber treibt dein
Schützling?
Garccran.
Zum Anfang war ein Weinen ohne Maß,
Allein die Zeit bringt Trost, Pflegt man zu
sagend
So war's anch hicr. Vorbei der erste Schreck,
Die Seide der Tapeten ward bewundert.
Des Vorhangs Stoff unch Lllcn abgeschätzt,
Man hat sich eingerichtet und ist ruhig,
König,
Und scheint sie sich zu sehnen nach der Heimat?
Garceran.
Beinah, und manchmal wieder scheint es, nein. Tu hast doch nicht versäumt, der Worte >!öder
Nach ihr auch auszuwerfen nach Gewohnheit?
Wie nahm fies auf?
Garceran.
König,
Tu lüM, — Im Grunde bist du glücklich,
Mcusch!
schwebst wie ein Vogel durch die heitern i.'üfte
llud senlst dul> uicder, wo die Beere lockt,
lind weißt zn sinden dich beim eisten ^lnl
Ich bin ein «öuig, und mein Wort erschreckt,
Toch wär' ich selbst erschrocken, stund' ich irgend
Wie fängst du's an? Belehre mich ein wenig,
Ich bin ein Nenling in dergleichen Tingcn,
Nicht befser als ein groß gewachsncs Uind,
Ta wird geseujzt?
Nun denn, geblickt! lind Junker Gänsrich schaut,
Vis Name Gänschen wieder schaut, sucht so?
T,',u» uimmst du loohl die Lante gar zur Hand,
lind fingst ein krächzend Lied, wozn der Mund,
lL'in bleicher Kuppler, durch die Väumc fnnlclt,
Und Blumenkelche dnftcn füßc» Nansch,
Ais nun der giinst'ge Augenblick erscheint,
Tcr Vater, Bruder — oder Gatte g^r
Tas 5)ans verläßt auf etwa gleichen Pfaden,
Und nun die Zosc winkt ihr leises- pst!
Ta trittst du ein, nud eme warme Hand
Vie dunkel wie das Grab nnd endlo- ,,!^!,.!d
Nen Wuusch crhöhu, bis endlich Anibradnst
lind bleicher Schimmer dnrch die Ritzen dringend
Bezeichnen, daß erreicht das holde Ziel, —
Tie Tür geht aus, nnd hell im Kel'^nschimmer,
Auf dunkeln Samt die Glieder hing>'lios>>',,,
2ie goldnen Locken — nein, ich sage, fchwarz! —
Tcs Hauptes Nabenhanr und so dann weiter,
Tn siehst, ich bin gelehrig, Garceran,
Und da gilt gleich denn: Christin, Manrin —
Jüdin,
Garceran,
Anf Maurinncn find Streiter wir der Grenze
Zn Necht verwiesen, doch die Jüdin, Herr —
Ich wette, wenn das Mädchen dir dort oben
Nur einen Blick gegönnt, du wärest Flamme,
Ich selber lieb' es nicht, dies Volk, doch weiß ich,
Was sie verunziert, es ist unser Well;
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515