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Tic ^ iidin von Toledo, 401
Wir lahmen sie, und grolle,', wenn sie hinten.
Zudem ist etwas Großes, Garcernu,
In diesem Staunn von unstät slücht'gen Hirten:
Wir andern sind von heut, sie aber reichen
Vis an der Schöpfung Wiege, wo die Gottheit
Noch Menschen gleich in Paradiesen ging,
Wo Cherubim zn Gast bei Patriarchen,
Samt all der Märchenwelt, die Wahrheit anch
Von Kain und Adel, von Nebekkas Klugheit,
Von Jakob, der nm Nahel dienend freite —
Wie heißt das Mädchen?
Gnicenni.
Herr, ich weiß es nicht.
König.
Von Nhnsvcrns, der den Herrscherstab
Ansstrcckte über Esther, die, sein Weib
lind selber Jüdin, tzchutzgott war den Ihren.
So Ehrist als Muselmann führt seiuen Stamm-
hinanf zu diesem Volk als ältsteni, ersten,,
So daß sie uns bezweifeln, wir nicht sie.
Und hat es, Esau gleich, sein Necht verscherzt,
Wir kccuz'gcn täglich zehenmal den Herrn
Nurch unsre Sünde», »usre Missetaten,
Nnn aber laß nns gehn! Vielmehr bleib dn!
Geleite sie und merke dir ihr Haus.
Vielleicht einmal, wenn müde Sorge drücken,
Besuch' ich sie und fren' mich ihres Tanks,
Was ist?
Garcerlln.
Geräusch im Haus, Scheint's doch beinah,
Sie strafen Lügen dein gespendet Lob
Was gibt's zu streiten?
Isaal
Nun denn, so bleibt und spielt um eucr Haupt!
Schon einmal ging's euch nah. Ich rette mich.
Frag, was es gibt. König.
Garceillu.
Was soll es, gntcr Mann?
Isll l l l (zu G»i«i<m).
Nh, Ihr seid's, hoher Herr, der uns beschirmt,
Mein Nmliclchl'», sie spricht gar viel von Euch,
Sie hat Euch lieb,
GnUpaizci« siinitlichc Weile, I. König.
Zur Sache! Was Geschwätz —
Islllll.
Wer ist der Herr?
Gaiceran.
Gleichviel, Tn aber icdo.
Was ist der Anlaß des Gelärms dort oben?
Isllal
Nun ja, es wird auch kommen. Wartet nur,
!Zu Gnlccran,!
Ihr selber habt gesehn mein Nachelchcn,
Wie sie geweint, gestöhnt, die Viiiste schlug
halb sinnvcrwirrt, Ci ja doch, Herr, uicin
Leben!'
Kaum wußte sie vorüber die Gefahr,
Da kam zurück der alte Übermut:
Sie lachte, tanzte, saug, halb toll von neuem,
Sie rückte das Gerät, das heilig ist
Vewacht von Tod, uud poltert — wie ihr hört.
Trägt sie am Gürtel nicht ein Schlüsselbund?
Nun, das versucht sie, Herr, an allen ^chräuleu,
Tie läugs den Wänden stehn, und öfftn't sic^
Na hängen nun Gewänder aller Art!
Der Bettler bei dem König, Engel, Tcnfel
In bunter Reih' —
König
lhalblmit zu Guiceroni.
Vom letzten Fllstnachtspicl.
Isalll.
Da wählt sie eine Krone sich heraus
Mit Fedcrschmnck, — nicht Gold, veigüloet Vlech,
Man kennt es am Gewicht, gilt zwanzig Heller —
Legt sich ein schleppend Kleid um ihre Schultern
Und sagt, sie sei die Königin,
Ja, Törin!
Zuletzt — im Nebenzimmer hängt ein Vild
Nes Königs, uuscrs Herrn, den Gott erhalte!
Das nimmt sie von der Wand nnd trägt's herum,
Nennt es Gemahl, spricht's an mit süßen Worten
Und drückt's an ihre Brust.
Mein hoher Herr!
Isalll < z c h )
ßüni'll
Her Scherz säh' gern ich in der Nähe,
^ ruckt eurer Heimkehr Zeit hcrau,
Nn, Alter, aber lomin! Denn nicht allein,
Nicht unbewacht will nahn ich deinen Kindern.
Isanl.
War das der König? Weh!
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515