Page - 432 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

432 Ein Vrudcrzwist in Als Östreichs Wühl und Jesu Christi Nu!,m, Mein Alter heißt mich lernen, statt zu lehren. Auch bin nicht ich's, die Vrüdcr sind's, die Nächsten: Der edle Max, Albrecht, der sinnig weise, In i Vorgemach ich lunimervoll — Ferdinand, Seht Ihr! da scnlt das alte Mißtraun wieder O, weh uns, Iveun es wahr, was man sich sagt, Naß jener finstern Sterneiund'gcu einer, Nie Euern Huf zum Samnielplay erwählt. Mit astrologisch dnnller Propl>e,;einnq Euch abgewandt von Enerni edlen Haus, Gefahr androhend von den Nahverwandten, O, weh nns, wenn es so, und Ihr für schein Neu wahren Vorteil anfgebt, aller heil, Rudolf cauliahrend,. Für Schein? Für Schein? So kennst du diese Knnst, — Wenn's eine Knnst — das; dn su hart sie schmähst? Glaubst du, es gab' ein Sandkorn in der Welt, Von Wirksamkeit, von Einfluß uud Erfolg? Und jene Lichter waren Pfennigkerzen, Zu leuchten trunlnen Bettlern in der Nacht? Ich glanb' an Gott nnd nicht an jene Sterne i Noch jene Sterne nnch, sie sind von Gott: Nie ersten Werke seiner Hand, in denen Er seiner Schöpfung Abriß niederlegte, Na sie und er nur in der wüsten Welt, Und hätt' es später nicht dein Herrn gefallen, Nen Menschen Inn^nieken, das Geschöpf, Es wären leine Zeugen fei,,es Walten^ Als jene hellen Puten in der Nacht, Ner Menfch fiel ab von ihm, sie aber nicht. So heut als morgen, wie am eisten Tag, Vrnni ist in Sternen Wahrheit, im Gestein, In Pü>in-,e, Tier nnd Pauni, im Menschen nicht Und wer'-? «erstünde, still zn sein wie sie, Gelehrig fromm, den eignen Wille» meisternd, Nie dnrch die Welten geht ans Gottes Munde Fragst aber du: ob fie mir selber knnd, Nie hohe Wahrheit aus der Wesen Munde? So sag' ich: Nein, und aber wieder: Nein, Ich bin ein schwacher, unbegabter Mann, Ner Dinge tiefster sscrn ist mir «erschlossen. Noch ward mir Fleiß uud noch ein andres: Ehr furcht Für das, daß andre mächtig und ich nicht. Kennst du das WövUein: Ordnung, junger Mann? Macht mich znm Wächter auf dem Tnrin bei Nacht, Naß ich erwarte meine bellen ^terne. Wenn nun der Herr die Uhr rückt seiner Zeit, ^ns Pvm,»gemach — des Wcltbau's Kräfte eilen — Gebunden — in der Strahlen Konjunktur — Uud der Malefikus — — das böse Trach« teu — — Nüdülf ftm>)°!l,hl°»d,, Fst jemand hier? — Ja so! — Was svll's? ^Iir spracht von nieinen, '^r>,der, von Mathias. Ich selV, es ist ein Plan, Was alfu will nuin? Waruni verließ er feinen Vauu zu Linz? Ferdinand. Uud Wenn's der Wunsch nach Tätigfeit nur wäre? Nnch Tätigkeit? Ist er denn tätig »,'cht? Er reitet, rennt und ficht. Mir beide haben Von nnserm Vater Tatkraft nicht geerbt, — Allein ich weis', eö, nnd er weiß es nicht. las, nicht der Sterne Nrohn, daß euer Trachte», Nie Heimlichkeit der nah verwandten Vrust, Mir Mißtrauu gab und gibt, — Nie Klugheit riete. Zu halten ihn in heilsamer Entfernung, Allein ihr wollt's. Was alfo soll's mit ihm? Er wünschte — Nüdolf. Nuu? Ferdinand. In Ungarn ein Kommando, Nudolf. Hat er schon je, nnd wo hat er gesiegt? Zwar ist der Mansfcld dort, ein tllcht'gei Degen, Der gönnt ihm gern die Ehre des Befehls .lind tut die Pflichten selbst. Schickt ihn denn hin! Doch heißt ihn zügeln seine Tätigkeit, Er füge sich des Feldherrn bess'rer Einsicht. Auch sind der Krieger dort, der Führer viel,