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Ein Bruderzwist in Habsburg. 443
Mi! >l^>'ü, Uu'.unieduen ^cln,!o gegeben,
Tas darf nicht sein bei auvertranter Macht,
Erzherzog Maxiuiiliau wäre «in,
Maximilian.
Ich l'in entlvohnt des Wirkens und Ncfehlens,
Klesel.
Nnn denn: ein Muster hier bor Festigkeit,
Ner 5)crr der 3teier,nark, der, rascher, Tat,
Tie Ketzerei getilgt in seiucin Land.
Mathias.
Was fällt Ench ein? Ist Euch denn nicht be-
Naß diese Gramer »ui des Kaisers Gunst,
Mit Hoffunug nwhl, zu folgen auf deni Thron,
Ter eine laut, der andre leise buhlcu?
Ferdinand (z» Klciei).
?luch, habt gerühuit Ihr meiuc Festigkeit,
Vergaßt ^!,r ihre Wurzel' dn>? <^ >e,vissen,
Vi'ir nicht gestattet, gatt' e-^ eine >llone,
?),^iil,ia.> ist des yanse^ Ältester:
^v,e e^ fast scheint, so sei sie ihin vertraut,
M,UI,ins.
Ja, mir gebührt's vur, allcn nnd mit Necht.
Klefcl
<cin Popici aus dcm Vusen ziehend»,
^a brancht es nnr noch enre Unterschrift,
Lcoftuld,
(^eht ihr den Schalk? er hat's schon in der
Tafche,
Klcscl.
Tie Vossinacht, ja, allein der Name fehlt,
<?w schuft Iiinhnllrnd,»
Lr l'Iieb hier weis;,
Ferdinand (,,» M,ni,„i>,»„v
Wenn's, Oheim, Euch genehm,
Leopold,
Cchreibt uur NndolphuZ, so bleibt's nach wie
r>ur.
Ihr habt uns hier am Narrenseil geleitet,
Ich geh' nach Prag nud zeig ö dem "Kaiser an,
Mathias.
Nllö dürst Ihr nicht,
Klcscl ll>cm!,!i,^ ,
Herr, das war die Vedinqung'
(''eh^iin zn halten, was beschloß der ilial. Leopold
3o >l>ill ich nnr im offnen und geheimen
Ten Kaiser schützen, den ihr doch bedroht.
Ferdinand.
Ich setze den» Mathias,
Maximilian.
Immerhin.
Ferdinand l„,>leizeichnc„!>).
Nnd hier die Unterschrift.
Maximilian (ebenso,.
So wie die mciue.
Ferdinand
Wenn ich betrachte diese Uuglücksschrift,
2o geht's durch meine 2eelc wie Verderben,
sslesel.
Sie liegt noch hier; es braucht >,nr, sie zcr»
So stehen wir auf gleichem Platz, wie uor.
Ferdinand.
Ich suhle wohl, es mnß, Kounn, Lenpold, mit
nach MläN,
(5s dräugt mich, mein Oell'issen nus,,>schüt!cn
Pur dem, der seine Zweifel lennt und löst.
Maximilian («„ss i^wid,.
Sei fest und tren! Vor allem aber wisse:
Varst eines Sinnes du mit diese,» Mauu,
<m,f Klelel zeigend!.
Ich hätte die (Gewalt dir nicht gegeben,
Trnm brauch ihn, er ist klug, doch hüte dich.
Mathias ss!r<-„a>,
! Ich lucrde lvohl nud hab' ihn hent erkannt.
Ferdinand.
Vielmehr beqehr' ich, daß Ihr ihn gebraucht.
Er ist ein Eifrer für die fromme Sache.
Du zitterst ja! Leopold.
Ferdinand.
Laß nnr, es geht vorüber.
Leopold.
Wir haben leine,! guten Kampf gcinmpst,
Mathias.
Nullt ihr schon fort?
Maximilian.
3aß uus! wir siud betrübt,
lind ohue Abschied deun! — Geht ihr?
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515