Page - 463 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

Ei» Bruderzwist in Habsbuig. 483 W^ dir alc> höchstes gilt^ die Ilberzengnng, "Acht sie an andern auch, sie ist von Gott, lind >>!' !lnrd selbst die Irrenden belehren, T.<> 'Nlenschen Innres, wie die Außeniuelt, ,hat er geteilt in Tag und dunkle Nacht, '^ 'a> -)ln>V ertrüge nicht beständ'ges Licht, ^a fülnt er an dem Horizont herauf ?ie Tnntelheit n,it ihrer holden Stille, Wo die ^inpiindnng aufwacht, das Gefühl, lind süße Schauer durch dic Seele schreiten, T^'sl, immer Nacht, wär' schlimmer noch als nie, lind was du weißt, weis;t dn durch Tag und Licht, Ich selber >unr ein Mann der Dnuiel,heit, Floh ich dahin, allwo die frulisten Menschen ilannten ihres Lebens Meister Und ihre stct'gc Wiederkehr betrachtend, Erscholl o in ilner ^rnsn co ist ein Gott Uud ewig die Gesetze seines Walteus, Seitdem Iiat er sich kundig offenbart Toch in der Stille klingen sie noch nach, Und als er selbst als Mensch zu Menschen kam, Ta sand er einen Stern, und jene Weisen, Und folgten jenem Zeichen bis zur .Hütte, Wo schon die Hirten standen und die (5,,,^'l Aus weiter Ferne ,,Friede, Friede!" fange::, — Ist hier Musik? Julius. Wir hören nichls, o Herr, Rudolf. N,i,i denu, so ist's der Nachklang von der Weil, Tie mir hernbertünt aus ferner Zeit, Au dic ich glaube und im Glauben sterbe, — Nu1,t Ttern, nur Gott! — Wci bist denn du, Tn flammender Komet? Nur Tuust und N^ l>> l — Nun, "vneocn auch mit dir, mit alleu Frieden, ^ Wie hold cs klingt und fort und fort uud weiter! — Marixülin», Sein Geist beginnt zu fchwärmeu, Ferdinand. Laßt uns gehen! Verföhnen, was zu fiihnen ist, uud dauu Ihin säuiyend siehn zur Seite, Wächtern gleich, Rumpf. .i^l', ivir empfehlen euch den frommen Hcrrn. l2ie Erzherzoge gehen,> NnNolf. Und einig, einig seid! 2as Neue drängt. Tie alteruden Geschlechter sterben aus, Tas Vand gelöst, bricht cs die einzelnen Rumpf. Sie sind schon fort, Rudülf. 3>l,on fort? Nun, um sl) besser! Mir ist so leicht, so wohl. Gebt mir nur Luft! Ich will ans Fenster, Rumpf. 5?err, wir leiten Euch. Rudolf. Was fällt dir ein? Ich suhle Iugeudkraft. <Er »ersucht, aufzustehen,» Toch ist's der ('»eist uur, meinc Glicder wanken. Nültt einen Slnlil ano Fenster, ich will Lnft. Siehst du? So lohnt die Welt für unsre Sorqe, Sie saugt uns aus und findet uns dann well, Indes sie prangt mit uuscru bcstcu kräft.'u, l?l scht,, Rumpf. Allein, o Herr, bcdenli! Ihr habt der Lnft Luch sorglich stets verschlossen, Rndolf. ^!icht >laiser bin ich mehr, ich bin ein Mensch »nd will mich laben an dem Allgemeine», Wie wohl, wie gut! Uud uutcr mir die Stadt Mit ihren Strafen, Plätzen, voll von Menschen. Julius. Und gabt ihr erst den Fluch in Eucrm Zorn. Rudolf. Tat ich's? Nun, ich bereu's. Mit jedem At.in» zug ^ ^aug' ich zurück ciu vorschnell rasches Wort, Ich will allein das Weh für alle tragen. Uud also segu' ich dich, verlockte Stadt, Was Vöfes du getau, cs sei zum Guten, Mein Geist verirrt sich iu die Jugendzeit. Als ich aus Spanien lam, wo ich erzogen. Sich ncbclglcich am Horizonte zeige, Ta lief ich aufs Verdeck, nnd offner Arme Nies ich: Mein Vaterland! Mein teures Vater- land! Am Nand der Ewigkeit emfturzutaiichen. — Ist es denn duukcl hicr? — Dort seh' ich Licht, Uud flügelglcich unigibt es meinen Leib, — Au» Spanien komm' ich, aus gar harter Zucht,