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Libussa. 465
DllMllslllU.
Ter wagt zugleich den Sturz,
Lllftal.
Die Daner, ja; und, wag' ich'B anzudeuten — ?
Siehst du dort Wlasta durch die Männer
schreiten?
Na Tadrli! nun l-in Mi-nschcnfehler doch —
Nie Weiber, dacht' ich, stellt sie allzn hoch.
Zwar wird sie wissen wohl —
Domaslav.
In ihrer Weisheit Fülle —
Laftal.
Waruni sie also tut,
Domllslav.
Gewiß! Und dann — doch stille!
Was ist?
Domllslav.
Mir schien, als käme wer, — Dann noch zumeist,
Die Niedern, find' ich, werden allzu dreist,
Lllftak.
Man sieht die Achtung doch nicht gerne sich ver-
sagen,
Domnslllv.
Uud braucht man mm sein Nccht —
Laftlll.
Domaslav.
Ja dies, nnd das; die Weiber sie so hoch gestellt,
Sonst ist ihr Ilcich —
Vcide.
Das beste in der Welt,
Domaslav.
Uud, Viwoy, du schweigst still?
Was bleibt mir über?
Hör' ich die Kluge» sftrcchcu nls im Fieber.
Verkehrt ist all dies Wesen, eitler Tand,
Und los aus seinen Fugen unser Land,
Weiber führen Waffen uud raten nnd richten,
Der Vaucr ein Herr, der Herr mit nichten.
Gibt höchstens 'ne Eaugwcis', ein feines Bild;
Doch wic's entstand uutcr einer Stirn,
hat's nirgends Naum als im Menschenhirn.
Wir würden des allen die Früchte schauen.
Wie kurz nnd rasch. Lapal. Fürwahr, er übertreibt.
Zwar etwas ist daran —
Lapal.
Das etwa -übrig bleibt,
Dmnllslllv.
Das; ich'Z denn grad hcrans nach meiner Ein»
ficht deute:
Dein Ganzen fehlt ein Manu, ein Mann an
ihrer Seite,
Lavctt.
Vielleicht, Zu all den Gaben, die der Fürstin
Zier,
Domaslllv.
Gleich, weiser Laval, dir.
Weis' ist Libussa selbst. Sag: Domaslav der
reiche.
Domllslav.
Ncr reiche Doniaslau? Sind wir nicht längst
Der starke Viwoy wär' dem Land ein staitcr
Schild.
Mag sein. Doch fragt danach das zarte Frauen»
bild?
Tomllslav.
Wozu noch mehr? Laßt uus znm Weile nns ver-
einen!
Wir werben ohne Neid. Sie wähle von uns
einen.
Des Nrüdcrpaars uud stell als nächste sie nach
fich.
Wenn nur —
Wlasta (r»le„d>.
Die Füistiu uaht!
Wlasta.
Laßt euch nicht stören!
^ilnisn',15 Fuße,, leoeil.
Llbussa.
.Habt Dank, ihr Leute! Für die Blumen auch.
Mich freut es, wenn ihr sie, die frommen, liebt
Und ihnen gleich auch bleibt an stillem Vlühn,
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515