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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
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Libussa. 495 Wlnsw, Und wcr verbot's? Tctla. Wir selber. Wer aufmerkt, der gebeut selbst und gehorcht. Wlasta. Die Fürstin, nieine Frau — Mascha. Wir wissen es, Libussa will zurück in ihrer Schwestern Mitte, Empört von ihres Volkes wildem Trotz. Sag ihr, das kann nicht sein, Wlastn. Tu meinst wie ich, Kascha. Vielleicht nicht ganz. Allein — und sag ihr das — Ner gchen will auf höhrer Mächte Spuren, Muß einig sein in sich, der Geist ist eins, Wem's nicht gelungen, all die bunten Kräfte Im Mittelpunkt zu sammeln seines Wesens, Ein Leib erscheint, sich gliedernd in Gestalt, Wem ird'fche Sorgen, Wünsche und das Von allem, was da stört — Erinnerung, Das weitverbreitete Gemüt zerstreun, Für den gibt's fürder leine Einsamkeit, In der der Mensch allein ist mit sich selbst. Die Spuren ihres Wirkens, ihres Amts, Sie folgen künftig ihr, wohin sie geht. Wozu noch kummt, daß in der letzten Zeit Die Neigung, scheint's, die Neigung zu dem Mann, In ihrem edlen Innern Platz gegriffen: Zum mind'sten war das Kleinod, das du brachtest Als Zeichen deiner Sendung, nicht niehr strah- lend, Gewesen war's in einer fremden Hand. Sie kann nicht mehr zu uns zurück, denn, störend Und selbst gestört, zerstörte sie den Kreis, Wlasta. Toch gebt ihr Rat, der Fürstin, wie sie bändigt Tie Meinungen des Volts, mit sich im Kampf, ssascha. Kennt einen Weisern sie im Volk als sich, So steige sie vom Stuhl und gönn' ihn jenem; Toch ist die Weis're sie, wie sie's denn ist, So gehe sie den ungehemmten Gaug, Nicht schauend rechts und links, was steht und fällt. Der Fragen viel erspart die feste Antwort, Ich fehe rings in weiter Schöpfung Kreifcn Und finde üb'rall weife Nötigung. Ter Tag erscheint, die Nacht, der Mond, die Ter Regen tränkt dein Feld, der Hagel trifft's, Du kannst es nützen, kannst dich freuen, klagen, Daß es die Tiuge richtet, die da sind? Tetla. Das Denken selbst, das frei sich dünkt vor allen, Ist eigner Nötigung zu Dienst verfallen. Hat sich der Grund gestellt, so folgt die Folge, Und zwei zu zwei ist minder nicht noch mehr. Als vier, ob fünf dir auch willtmnmner war'. Wer frei sich wähnt, ist feines Wahnes Knecht. Kllschn. hoffst du durch Überzeugen dich geschützt? Es billigt jeder das nur, was ihm nützt. Die Ehrfurcht, die nicht auf Erweis fich gründet. Der Sohn gehorcht, gab fich der Vater kund, Den Ausspruch heiligt ihm der heil'ge Mund. Daß einer herrsche, ist des Himmels Nnf, Weil zum Gehorchen er die Menschen schuf. Wir selbst, als Schwestern deiner Fürstin gleich, Gehorchen ihr, weil il>rcr ward das Reich. Und sällt's, zu widerstreben, iemand ein, Mag er versuchen erst, kein Mensch zu sein. in Libusslls 3chl°„r, Zur rechten ^cite ein Thron »ui Twsc», Der Erler hier reicht weiter i» das Feld. Libnssa, Und siehst du hier anch nichts? Wie vor, noch immer Ringsum von den Wladilen keine Spur. Libujsa. Ich sagte dir, du sollst uach Wlasta sehn, Die ich gesandt zu meinem ^chweslcrpanr, Und die, halb Mann sie selbst, nach Männerart Die Zeit mit Viclgeschäftigkeit zersplittert. Sagt einer Frau: Tu das! sie richtet's aus' Ner Mann will immer mehr, als man geheißen. Liebt sie, zu sprechen, lüstet's ihn, zu hören, Und was er seine Wißbegierde nennt, Ist Neugier, nur in anderer Gestalt, Wenn nicht zu trag, er spräche mehr als sie.
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
I
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.7 x 17.1 cm
Pages
600
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Einleitung
  2. I. Dramen 14
    1. Die Ahnfrau (1817) 17
    2. Sappho (1819) 50
    3. Das goldene Vließ (1822) 89
    4. König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
    5. Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
    6. Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
    7. Der Traum ein Leben (1840) 300
    8. Melusina. Romantische Oper (1833) 339
    9. Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
    10. Die Jüdin von Toledo 393
    11. Ein Bruderzwist in Habsburg 424
    12. Libussa 473
  3. Fragmente 515
    1. Esther (1863) 515
    2. Hannibal (1835) 528
    3. Robert, Herzog von der Normandie (1808) 531
    4. Alfred der Große (1817) 560
    5. Spartakus (1810) 579
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