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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
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Libussa, 501 Sich hier das Kleinod, dessen eine Hälfte Nu voreiilyalist, und daZ inan ganz begehrt, Primisllius. Nas schöne Bild! Nie glänze,id reiche» Steine! Tcrlei sah ich in meinem Leben nicht. Wlnsta. Verstell dich nicht, es war in deiner Hand PlimislllUs. Wie käme derlei in die >>and des Pflügcrs? O, gib es mir, u, las-, ^ mich betrachten! s 5^alt ab die Hand! "ic> leg' ich es denn hin, Nn aber nun erfülle, was dir Pflicht, Naß, was ihr wert und teuer, heilig selbst, In niedrer Hand, als offenkundig Zeugnis Von einer halb vertraulichen Begegnung, Znm Anspruch stempelnd, was ein Zufall War, Nu follst, du mußt, die Fürstin will es so. Wollt ihr nicht Licht? Ter Abend dämmert schon. Ich lass' ench hier der Dien'rin helle Fackel. Tu lidr>', '^lasta, fördre dein Geschäft, <3>e lieht, Liliussll bleibt, die Fackel emporhMend, >„> Wlnsta Sie ist es felbst! Primislaus li'üi i>ch). Scheint Wlasta doch beklommen? Wär^ sic'Z? O still, mein ahnungsvolles Herz! Mnsta <',u Pl^,n,.zlllUZ>. Was not tut, ward gesagt. Gehorche nuu! Primisllius. Ihr seht so schnell vorans, was, erst belviesen, Ein Unrecht bildete, das auch ciu Recht, Nimm an- Ich war es selbst, der einst bei Nacht Begegnet' eurer Fürstin tief im Walde, Nimm nu! daß, aller Uuterscheidung bar. Nicht als das Weib, das selber Königin, ' Ncr Glieder holder Neiz, der Stirne Thron, Nas Aug', das herrscht, die Lippen, die befehlen, Selbst wenn sie schweigen, ja im Schweigen mehr: Sie riefen in die Seele mir ein Vild, ?aö mnl, umschwebt seit meiucn frühsten Tagen, Und ai! mcin Wesen, es rief aus: sie ist's! ^ä, wnsttc nichts von ihrem Nang und Stand, Und nichts verbot, zu Hofjen und zn werben, 3ic schn-d, es tani der Tag, Tes Kleinods Pracht, Das in der Hand statt ihrer mir geblieben, Bezeichnete sie wohl als hoher Nbknnft: Noch ist ancl> Primislau nicht niedern Stamms, Ein Enkelsohn von Helden, ob nur Pslügcr, Erst als die Sage von Libussas Unfall Nas Land durchzog, da war es plötzlich hell Noch ans den Trümmern meines änßcrn Glücks Erbaute sich im Innern mir ein neues. Was früher Zeichen, ward jetzt Gegenstand. Ich trug's mit mir auf meiner warmen Brust, Ich drückt' es an das .Herz, an meinen Mund, Nas Eigcntnm verwechselnd mit dein Eigner — Heis;' deine Freundin still die Fackel trage«. Wir sind im Tunteln, wenn verlöscht das Licht. Wlnstll. Laß die Erzählnng denn und komm zur Sache! Primislnus. Ein Traum ist ja Erzählung und sonst nichts. Zerstört war uun, für immer fchicn's, mein hoffen, Na tancht's auf einmal wieder blinkend auf. Geführt von meinem Gaul, der führerlos Neu Weg gefnudcu zn der frühern .Heimat, Ta fprach es still in mir: Sie denkt noch dein, Entschwunden ist ihr ganz nicht die Eriuu rung ?lu jcue Nacht, die holde Wuudcrzcit, Nicht daß ich glaubte, mciue Niedrigkeit Erhöbe je mich zu der Hoheit höhe. Nicht daß ich glaubte, die Vedingnng, Nie sie gesetzt den werbenden Wladüen, ^ie würde je zum Anspruch für mich selbst; Allein den Schatten eines flücht'gen Eindrucks, Vcnu's anders wäre in der Nclt der Ninge, Nenn dieser Umstand fort und jener da. Wenn niedrig Ware hoch nnd wenig viel. Taun möcht' cs sein, dann könnt' es wohl gc< fchchn: So viel, ein Nichts, ein schwebendes Atom Nacht' ich mir wach in eurer Fürstin Seele. — Nie Freundin dort wird ungeduldig, schcint'Z; Wir müssen eilen, denn sie will von danncn, — Mit solcher Hoffnung kam ich schwindelnd her, Nas herz trat mir in Ohr und Aug' und Lippe, Doch taller Spott und rückslchtsloscr Hohn Kam nur entgegen auf des Hauses Schwelle. Wlnsta. , 3i, bautest dir das Weib »ud fandst die Fürstin,
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
I
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.7 x 17.1 cm
Pages
600
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Einleitung
  2. I. Dramen 14
    1. Die Ahnfrau (1817) 17
    2. Sappho (1819) 50
    3. Das goldene Vließ (1822) 89
    4. König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
    5. Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
    6. Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
    7. Der Traum ein Leben (1840) 300
    8. Melusina. Romantische Oper (1833) 339
    9. Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
    10. Die Jüdin von Toledo 393
    11. Ein Bruderzwist in Habsburg 424
    12. Libussa 473
  3. Fragmente 515
    1. Esther (1863) 515
    2. Hannibal (1835) 528
    3. Robert, Herzog von der Normandie (1808) 531
    4. Alfred der Große (1817) 560
    5. Spartakus (1810) 579
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