Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
Page - 508 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 508 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

Image of the Page - 508 -

Image of the Page - 508 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I

Text of the Page - 508 -

Libussa, Lilnijsa. "Die Schwelle, das ist gut. Nicht wnhr, Libussa? Ich seh' es glühen hoch i» deiuciu Auge, Wir stehn auf deines Geistes Machtgcbiet. Nenn irgend ein Gedanke, tatenschwanger Und einer Zutuust liiert, cntstel,! ini Menschen, "Tann sainmcln sich nicht nur die eignen »ilifle, Ä>aß Geist und Leib vereint im selben Punkt, — Auch die Natur, die roh gedankenlose, Sie fühlt den Anhauch eines geist'gen Wehns Und eilt, als Mittel sich dem Wert zu fügen, Anteil zu nehmen an der edlen Tat. Was wcit entfernt und scheinbar widersprechend, Es nähert sich, gibt auf den Widerstand, Tas Unerklärte schimmert Uon Bedeutung, Uud eine Seele wird ihm der Gedanke, Um den sich schart, was feindlich sonst und starr. Wie einer schweigend nickt, wenn man ihn fragt, Hie Kürpcrwclt durch Vild uud Vorbedeutung Andeuten, was erlaubt und ihr genehm, Libussa. Ich sehe dich bekehrt zu meiner Meinung, Primislaus. Ich bin es, ja, uud war es immerdar. Schlecht ist der Ackcrsninnn, der seine Frucht Von Pflug uud Karst, uon seinen Mühn er- wartet lind Licht uud Souue, was von oben kommt, Nicht als die Krone achtet seines Tuus, Es wirkt der Mensch, der Himmel aber segnet. Und also vorbereitet, wirst du nns Versagen nicht die Huld, um die wir flehn. Libusja. Was ist es, PrimiZlaus, was ihr begehrt? Primiölaus. Ich wünsche dieses Werk als Götterwille, Als einen Wink uon oben angesehn. Wir haben eiuen Altar aufgerichtet. Und Opfer sollen weihen uuseru Platz, 'Der Feier Uorznstrhu in Priesterart? Vielleicht, daß die Betrachtung ferner Zukunft <Iin Wort dir eingibt, das den Mut befeuert Uud des Gelingens Hofsnnng uus belebt. Lwusjll. Es schweigt der Geist seit lang in meiner Brust. Ich biu nicht wie die Schwestern, deren Aus« sprnch Aus strengbewies'nen, sichern Quellen rinnt; Nur manchmal, wenn ich meines Vaters dachte Und meiner edle,! Mutter, die, ein Nätsel, Wie höhern Ursprungs, unter uns geweilt, ?a k^n, mich an ein unerllältes Schauen, Ich fühlten also mns; eö, werd' es sein! lind i,iel,e d>i^ e? war; ich weiß nicht wie. Gaben, Nie edeln anch des Geistes brauchen Übung, Sonst schlummern sie auf weiche,! «,ssen ein, Entsteht trin ^ile, mir ,ne!,r in nieinem Innern, Nes Tchauens edle Gabe scheint verwirkt, PnmIBlaus. Und was du warst, dao bleibst du ewiglich, Libusjll. Anch bin ich schwach von meinem letzten Siech- tum, '^ >!>s.! ich mich zwingen, steigern mit Gewalt, In Bild zu kleiden — schwerer Ahnung Tläume lind zn ucrkörpern, was »och wesenlos. Doch glaul> ,>!>. 'i ', mnslans, mehr als die Seherin Liebst du dein Weib, Ich will sie dir erhalten. Priml'illNls, Du lehnst es ab, braucht's da noch Weilern Grund? Ilud unsers Werkes Absicht auch mis.fällt dir. Tn bist die ^reiu in diesen! weiten Land, lind ich der erste deiner Untertanen, <Zli einem «ei,Ic!ter,I Bestellt die Feier ab und sagt den Männern Das weitere erfahren sie demnächst. PliMislllUö lz>, Wl»s!<>>. «Lilmssl! l,„t D°l'r°mi!» eincn Win! geyeben und 1-,,,'V,, ! Ich lenne deine Sendung. Ich weis;, das; deine Frauen, nnr sich selbst ">,! ^eindec-angen all niein Tun betrachten. Daß die H^ermengnng n,it dein Menschenschiclsal, Daß alles, was gemeinsam, sie verlen! Mich aber widert's an, als schlauer Hirte >^n weiden einer Herde gleich das Volk, Nnr hoch, weil andre niedrig nnd beschränkt, Velästigl sie die laute Menschen,»enge, Wir haben andre Schlösser noch im Land, Dort mögen sie mit ihrer Jungfrau'!! Schar In unnahbarer Äl'getleuntheit weilen lind da>> !^wl.>!mte, weil es doch bequem, Starr, wie sie selbst, für cw'ge Zeit bewahren. Wir wollen weiler, weiter in der Vnhn, Ich und mein Volk, als Vürger und als Men- fchcn.
back to the  book Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I"
Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
Title
Grillparzers sämtliche Werke
Subtitle
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Volume
I
Editor
Rudolf von Gottschall
Publisher
Hansa-Verlag
Location
Hamburg
Date
1906
Language
German
License
PD
Size
11.7 x 17.1 cm
Pages
600
Keywords
Dramatik, Literatur, Gedichte
Categories
Weiteres Belletristik

Table of contents

  1. Einleitung
  2. I. Dramen 14
    1. Die Ahnfrau (1817) 17
    2. Sappho (1819) 50
    3. Das goldene Vließ (1822) 89
    4. König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
    5. Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
    6. Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
    7. Der Traum ein Leben (1840) 300
    8. Melusina. Romantische Oper (1833) 339
    9. Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
    10. Die Jüdin von Toledo 393
    11. Ein Bruderzwist in Habsburg 424
    12. Libussa 473
  3. Fragmente 515
    1. Esther (1863) 515
    2. Hannibal (1835) 528
    3. Robert, Herzog von der Normandie (1808) 531
    4. Alfred der Große (1817) 560
    5. Spartakus (1810) 579
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Grillparzers sämtliche Werke