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Esther. 51?
Hllmnn
Nein, nein. Schon unter dem hochstsel'gen König
habt Ihr mit Glück Geschäften vorgestanden.
Mit Ench verglichen, bin ich nur ein Jüngling!
Zllres (lliut lachend).
Ha, ha!
Haman.
Wir sind allein nicht, wie ich merke,
Ist das nicht Eure Schwester, Aridai?
.Hier ist kein Ort für Weiber, sagt ihr das!
Zllres, wir andern hier sind da von Amtes
wegen,
Zarcs.
Allein bis jetzt nicht aufgelöst ihr Hof,
Als dessen Haupt kein inneres Gemach,
Am mind'sten dieser Vorsaal, mir verschlossen,
Kllman.
Ja, sie hat recht. Der Hof der Königin
Besteht zur Stund', Auch handelt sich's um
Fragen,
Wo uns ein Wciberrat vielleicht zu Nutz,
— Ah, Vetter Thercs! — Und wer ist dort jener?
NightllN (r°rtre!cnt>),
Ich heiße Bightan, komm' aus Babylon,
Von wo man mich als Schenk hierher berufen,
hier dieses Schreiben —
Hllman.
Gut, als Schenk,
Bightan.
Mein Vater,
Ter Feldherr Mamri, war Euch wohl d^Kniut,
Hllman.
Mein alter Freund, Ein Herz von Jugend an,
Ihr heißt? — Ei ja?
Vighwn.
Ich heiße Vightan,
Hllmlln.
Wohl!
Und kommt?
Von Babylon,
Hllmaii.
habt Ihr nichts Schriftliches?
Bightan.
Ihr haltet's in der Hand,
Hllman.
Wie lebt Eu'r wackrer Vater? ' Vightll».
Vie? tot? mein alter Bightan!
Bightan.
Ich selber heiße Bightan,
Human, Er ist tot.
Er hieß Mamn,
3ohl, ich weiß!
Bightan.
Von Babylon,
Von woher mich die Königin berief.
Human.
Die Königin, Ganz recht, Ihr nehmt das Wort,
Das auf den Lippen schwebte, mir vom Mund.
Wollt jetzt um gehn,
Zares.
Vleibt noch,
Hawaii.
Auch das! Auch das!
Was wir beraten, ist des Landes '^ ache,
Die allgemeine Not, So jedem nah,
Daß auf der Straße ich den eisten, nächsten
Anfprcchcn möchte: Freund, weißt du uns Nat?
Des Landsgenosscn Träne dir zum Lohn,
<2ie Hand am Auge,!
Der Zustand unsers Herrn, er ist bekannt.
Enlzicht er sich des Reiches, seinen Dienern,
Verweigert Antwort, Auftrag und Beseht,
Und alle Näder stocken dieses Staats.
Trum wend' ich mich an jeden, der da hört:
Weiß jemand Hilfe, tret' er vor und sag's;
Wär' er mein Feind, er soll mein Bruder sein.
Beim Worte Bruder, Ihr da, Aridai,
Ihr seid der Bruder dieser meiner Frau,
Sie, weiß ich wohl, ist klug, und untcrweilen
Sprecht ihr zusammen über dies und das.
Habt Ihr vielleicht ein Mittel ausgc^onncn,
Aridni.
Mein Nat ist einfach wie die Sache selbst.
Der König härmt sicki um die Königin,
Ruft sie zurück, so heilt Ihr seinen Gram,
Human.
Der Nat ist einfach, allzu einfach wohl.
Tcun abgesehn die argen Irrung/u,
Mit denen Haß und Nache, neue Guustschaft
Glaubt Ihr, der König willige darein?
Verkehrt hat seine Liebe sich in Haß.
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515