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Nobert, Herzog von der N
Golo.
Aber >vie, Herr Gras? —
Erinnerst du dich noch des Tages, als der
hübsche Tamen hatten nncl, gebeten, den ilerl
läcberlicl, zn macheu. Was tat ich? Ha, ha, ha,
ich mnsz lachen, wenn ich daran denke! ^ch >',.'s',
lassen, macht seine Verbeugung, glitscht aus, und
da lag er zum Gelächter dec> «önigs und des
ganzen Hofs! — Siehst d», solch ein Nliltelcl,e,,
mns; niir hier gute Nienste leisten! — Ter ,'!ö,i>g
nnisz dem Verzüge verzeihen, doch Iviro eine
geworfen, Ter gntc ^i>n,,i ,st hitzig, bemerü
das tleiiic Mug nicht, loill darüber luegschreitcn,
sällt, nnd düglnnd soll mich »ic seinen ilönig
hcifte,,, >oenn er wieder aufsteht!
Gol«.
Bims,
Possen! 3iel,, Golo, n.>e,,n ss-inder nnrnliig
sind, gibt man ihnen eine >llapper in die ,^a,,d,
Golo.
Ah so! — Aber noch eine Frage- Was wird
dann nn^ Tibillen?
Alberne ?raa.e! Vluis.
Perzeiht, ,°öerr Graf, sie ist so albern nicht,
als ^l,r wol,l denti! 0'nre l^liebte tan,, sie nicht
sein und ^ner Weib! —
Vlois.
(5>>er Weib kann sie ebensallZ nicht sein!
Warnni das?
Golo,
Iur 5?eirat fehlen zwei notwendige Ttücke!
Die Eiinvilliguug der Herzogin und die ^'ure,
Herr c>raf!
V,e,i^,
Tibilleus Linivillignnss ist so notwendig cben
Ihr wünscht sie, Ihr — eine Ehe? Was findest du hier fo sonderbar?
!^e,lo.
Wie viele Weiber !,al>i ^hr nicht schon ans»
geschlagen, die ö>raifchaf!en, Schlösser, ^,,,ler,
>',',>> n'eitz ich was alles als Brautschatz l'
Vlois.
! lueil fie unr dies besaßen, schlug ich
i,e nno!
Golo,
Nnd die ,^er',ogi» oln,e Land N'l'lltet Ihr zum
Weibe machen?
Länder hat sie nicht, aber Ansprüche, Rechte,
nnd das Necht ist e,n ,ü>, !,^,i c- Schild, unter
Feinde abdrinlen lanu! - Tie (»nqüinder hasfen
mich, Sibiüe ist Noberls ^ienialiün ^ dieser, der
erstgeborne Solin WübeNn^, ha! die nächste,! ^,,i
sprüche ans ^nglando >>ro>,e, nnd dn siehst noch
nicltt ein, warnm icl, sie, gerade fie zn meiner
Gattin ersehen habe?
B,e,i>.-',
Heinrich fcheint eben nicht Lust zn haben,
Wünsche gern schnell!
Ah so! —
Bloi'.'
Tu hast nichts gehört!
Gülü,
Ihr lennt nieine 2rei>c!
Vlois.
Ich glaube, dir tränen zu lönueu, drum
sprach ich olnie ^nrncNialtnng, Jetzt toninl, N'ir
bracht ist! lVc,d: >!b
Neunter ?Iufttilt,
Robert. Hcrci»r». Wnchc.
Nübert
dämmt!
L,ißt das Toben, ^.''erzog, sucht rnelmehr von
der d'nade, meines tzerru Verzeihung zu er-
halten!
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515