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5N8 Alfred der
Was ich dir sonst gesagt, das lösche aus
Und schreib nur meine jetz'gcn Worte auf,
Uulöjchbar in dem Vnche deines Geistes,
So lauten deines V,ne>s letzte Worte,
Pmi Anbeginn der Hvelt war »och lein >!>ieg
Und alleo lebte iriedlicl,, aber jetznnd
Liegt alles tief im Übel und das Schwert
Haust unter nus verworfnen, snnd'gen Menschen
Ta Inbal nun das erste Schwert erfand
Und Kain der erste seinen Vrudcr schlug,
Scbict' ich dich auch, mein Lieber, in d
Uni, i3 pro patro morZ, sagt der Lateiner,
Allein der ^lugc macht's mit, >ueil er mnß,
Tiuin >irl! Nlit Gott und sei dem König treu
Teui >löuig! sprech' ich König? König sagt' ich?
Teni Tiiuenkönig, dem; ganz recht, ja deni,
Trum qeh mit Gott nnd sei dein König treu,
Teut, daß d' ein Lhrist bist nnd ein Lngel«
Tent, daß — denk nicht! — denk, daß d» leiuer
bist,
Nun bist ein Tän' nnd — ein — geheimer Lhrist,
Trum ge>s mit Gott nnd sei dein Tauen treu,
Teul, daß d' ein Christ bist nnd ein — Lsel,
Schlingel'
Teut, das, d' ein Hcid' bist nnd ein Hügelländer,
Tcr Teufel! Schweig! Tu machst mich ganz
lVeide al>,>
Älfrcü,
Ich bin erkannt, üb'rall verfolgt man mich,
Devun.
Seht diesen Wams, er birgt Luch Lnren Feinde,,,
Wer sucht' in diesen Lnmpen Englands »>'!,, >^
Alfred.
Gib ber, lner dieser Ring foll reich vergeltcu,
Nno ich dem Älrmcn N'ahrlich nugern raube,
Fort, fort, ich höre Leute nahn,'
Dcv»»,
Pol,. Ich folge,
«Bcidc al,,)
Gib >,leinen Rock heraus, du <>',algeuslrn'!!
O n,'e>>, niein neuer Rock, mein Nock, mein Noct,
Nnn toninit Ihr erst, daß er gestohlen ist!
Ihr iniißt mir fünfzehn Pfennige ersetzen,
So viel hat er gekostet! O mein Nock!
Vcrtnnu,
Hier guck mal her! Ta sieh den edlen Schinnck,
Wohl huudcrt K-ronen wert, ja drüber noch.
Mein' Seet', 'nc tiicht'gc Zahlung für dein
Wams, Bob,
Weist her! Gotts Vlitz, das b,i,,N n,,d flimmert,
Tas — lvicuiel, sprecht Ihr, ist das Kleiuod
,l>ert?
Var hundert Kroueu,
Veitilll».
Ja, hundert Kronen,
Tcr Vater gibt's dem Sohne nicht geringer,
Vul>,
lli, huudcrt — wie habt Ihr gesagt? Sagl'H
nochmal,
Vcrtrain.
Nu, hundert Kronen,
Bob,
Huudeit »roueu! — Hundert
Ist eine große Zahl, viel mehr als zehn
Und zwanzig, mehr als dreißig, viel, viel mrbr.
Und hundert Kronen, Kronen, 's ist ein prächt'gei
Name,
ve, hundert Kronen, nnd die sind nun mein,
Mein ganz allein, des Robert Till aus Vlaclswue,
Verttmn,
Ja freilich,
Vob.
Necht schön und neu, der beste Nock ini 2r>l,
Und nnn muß ich mir einen ueuen kansen,
Tas kostet Geld, viel Geld,
Vrrtrnm,
Für eine Krone
Kriegst dn drei Röcke wie der deine war,
Bub,
Und wer gab ihm ein Necht, mir meinen Rock zn
stehlen?
Ich brauch' sein Geld nicht, wart, dn filz'ger
Tieb,
Mit seinen hundert Kronen, ja, wenn's huudcrt
So viel als nichts, denn huudcrt sind's tw
mehr.
Tu Geizhals, du verwünschter Tieb, du Knicker!
Daß du am Galgen hingst, du schäb'ger Hund!
Mein Nock, mein Nock, mein neuer, schöner Rcvk!
<Gel„,>
Bertram.
Wein doch nur nicht, dn sollst 'ncn andern habcn.
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Volume I
- Title
- Grillparzers sämtliche Werke
- Subtitle
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Volume
- I
- Editor
- Rudolf von Gottschall
- Publisher
- Hansa-Verlag
- Location
- Hamburg
- Date
- 1906
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.7 x 17.1 cm
- Pages
- 600
- Keywords
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515