Page - 21 - in Der grüne Kakadu
Image of the Page - 21 -
Text of the Page - 21 -
Wirth. Was darf ich den Herzoginen bringen?
Michette. Bring’ mir einen recht süßen Wein.
Françoisauf Flipotte deutend. Eine Freundin?
Michette. Wir wohnen zusammen. Ja, wir haben zusammen nur ein Bett!
Flipotteerröthend. Wird Dir das sehr unangenehm sein, wenn Du zu ihr
kommst? Setzt sich auf François Schoß.
Albin. Die ist ja garnicht schüchtern.
Scaevolasteht auf, düster, zu dem Tisch der jungen Leute. Hab’ ich Dich
endlich wieder! Zu Albin. Und Du miserabler Verführer, wirst Du schaun, daß
Du … . . Sie ist mein!
Wirthsieht zu.
Françoiszu Albin. Spaß, Spaß … .
Albin. Sie ist nicht sein –?
Michette. Geh, laß mich doch sitzen, wo’s mir beliebt.
Scaevola steht mit geballten Fäusten da.
Wirthhinter ihm. Nun, nun!
Scaevola. Ha, ha!
Wirthfaßt ihn beim Kragen. Ha, ha! Bei Seite zu ihm. Sonst fällt Dir nichts
ein! Nicht für einen Groschen Talent hast Du. Brüllen! Das ist das einzige,
was du kannst.
Michettezu François. Er hat es neulich besser gemacht –
Scaevola zum Wirth. Ich bin noch nicht in Stimmung. Ich mach’ es später
noch einmal, wenn mehr Leute da sind; Du sollst sehen, Prospère; ich brauch’
Publikum.
Der Herzog von Cadignan tritt ein.
Herzog. Schon höchst bewegt!
Michette und Flipotte auf ihn zu.
Michette. Mein süßer Herzog!
François. Guten Abend, Emile! … . Stellt vor. Mein junger Freund Albin
Chevalier von Tremouille – der Herzog von Cadignan.
Herzog. Ich bin sehr erfreut, Sie kennen zu lernen. Zu den Mädchen, die an
21
back to the
book Der grüne Kakadu"
Der grüne Kakadu
- Title
- Der grüne Kakadu
- Author
- Arthur Schnitzler
- Location
- Wien
- Date
- 1898
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 44
- Keywords
- Groteske, Wahrheit, Lüge
- Categories
- Weiteres Belletristik