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Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
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Page - 107 - in Guido Adlers Erbe - Restitution und Erinnerung an der Universität Wien

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© 2017, V&R unipress GmbH, Göttingen ISBN Print: 9783847107217 – ISBN E-Lib: 9783737007214 Januar1941MelanieAdleranWinifredWagnerheranundbatumUnterstützung gegendieUmsiedlungihresVatersineinWiener„Judenlager“.WinifredWagner gabwenigHoffnung: „Ichhabe versucht, Schritte zuunternehmen, um Ihrem hochbetagtenVater denAuszug zu ersparen, aber ich ahnenicht, obhier eine Ausnahme von einem Gesetz gemacht werden wird. Ich werde Sie von der Antwortunterrichten.“104 Hinzukam,dassmittlerweileauchdiemusikwissenschaftlicheLehrkanzelan derUniversitätWienmitErichSchenk(1902–1974)105alsNachfolgervonRobert geschichte1929anSiegfriedWagner:„46 Jahresindes,dassichSieinIhremElternhausbei denAbendempfängenvorbeihuschen sahundeinigeWortemit Ihnengesprochenhabe.“ (UGL,HagrettRB&ML,ManuscriptandPhotographs,GuidoAdlerCollection,MS769,Box 35,Folder9,SchreibenGuidoAdleranSiegfriedWagner,19.1.1929.)ÜberseineBeziehung zuWagner berichtetAdler seinemFreundEngel: „Ich selbst bin in intimenMitteilungen übermeinenVerkehrmit grossenMeistern etwas zurückhaltend. Sohabe ich inmeinem WagnerkeinWortübermeinepersönlichenBeziehungengesagt,obgleichichjaschon1876 beidererstenRing-AufführungwiebeidererstenParsifalaufführung1882wochenlang in Bayreuthwarund inWahnfriedverkehrte, auchschon früherdasGlückhatte,mit ihmin Wien in persönliche Belange zu treten“ (UGL,Hagrett RB&ML,Manuscript and Photo- graphs, Guido Adler Collection, MS 769, Box 10, Folder 7, Schreiben Adler an Engel, 17.2.1930). 104 JüdischesMuseumWien,SammlungBerger,SchreibenWinifredWagneranMelanieAdler, 17.1.1941zit.n.:WernerHanak:quasiunafantasia.ZurDramaturgieeinerAusstellung.In: LeonBotstein,WernerHanak (Hg):Quasi una fantasia. JudenunddieMusikstadtWien. Wien:WolkeVerl. 2003, S. 23–41,hierS. 37.Ebenfalls abgedruckt inAndreaWinklbauer: Jüdische „Wagnerianer“ inWien 1920–1945. In:Winklbauer (Hg.): Euphorie undUnbe- hagen(Anm.11), S. 164–187,hierS. 179. 105 Erich Schenk studierte Musikwissenschaft inMünchen und dissertierte 1925 bei Adolf Sandberger (1864–1943). Nach seinemDoktorat wirkte er zunächst als Bibliothekar der „InternationalenStiftungMozarteum“undals Lehrer fürMusikgeschichte amKonserva- torium„Mozarteum“. 1929habilitierte Schenk inRostockundwurdedort 1936 zuma.o. Professor ernannt. 1939wechselte er nachWien undwurde 1940 o. Prof. und Instituts- vorstand.1944wurdeerkorrespondierendesund1946zumwirklichenMitgliedderÖAW, woeralsObmannderKommissionfürMusikforschungwirkte.1950wurdeSchenkDekan der Philosophischen Fakultät und 1957/58Rektor derUniversitätWien.Der unkritische NachrufGrasbergers(FranzGrasberger:ErichSchenk.In:AlmanachfürdasJahr1975[der ÖsterreichischenAkademie derWissenschaften], 125. Jg.,Wien 1976, S. 502–519) stellte Schenk als Retter GuidoAdlers und seiner Bibliothek dar, verzichtete aber auf kritische HinweisezuTätigkeitenSchenks imNS-System:1934Mitglied imNS-Lehrerbund(später NSDeutscherDozentenbund),Mitarbeit imAmtRosenbergs sowie beiHerbert Gerigks LexikonderJudeninderMusik.DarinfindetsichauchderzuvorangeführteMoscoCarner auf der Liste der Personen, über die Schenk imMärz 1941 für eine Neuauflage des be- rüchtigtenLexikonderJudeninderMusikAuskunfterteilte.Aufdie„Notwendigkeit“einer Neuauflage war bereits in der ersten Ausgabemit: „AlsMeister der Tarnung schlüpfen selbstjetztnochhieunddaeinzelneJudenunerkanntdurch“aufmerksamgemachtworden. GuidoAdlers Todestag wurde imLexikon falschmit 14.12.1933 (sic!) angegeben; Theo Stengel,HerbertGerigk: Lexikonder Juden inderMusik.Mit einemTitelverzeichnis jü- discherWerke. Zusammengestellt imAuftrag der Reichsleitung der NSDAP. Auf Grund behördlicher, parteiamtlichergeprüfterUnterlagen.Berlin:Hahnefeld1940 (=Veröffent- RaubundRückgabederBibliothekunddesNachlassesGuidoAdlers 107 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Guido Adlers Erbe Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Title
Guido Adlers Erbe
Subtitle
Restitution und Erinnerung an der Universität Wien
Editor
Stefan Alker-Windbichler
Murray Hall
Markus Stumpf
Publisher
V&R unipress GmbH
Location
Wien
Date
2017
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7370-0721-4
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
316
Keywords
Political Science, National Socialism, Nazi-looted, musical life, provenance research, Nationalsozialismus, NS-Raub, Musikleben
Category
Kunst und Kultur
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