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Arbeiterbewegung
Jung im Haag war Deutschland durch den Berliner
Professor Dr. Viktor Bruns und ö s t err eich durch
den Bonner Professor Dr. Erich Kaufmann, einen
d c u t s c h e n S t a a t sangeh örige n, vertreten,
dem der Wiener Professor Dr. Sperl als Unterstüt-
zun.~ beigeordnet war. Das Haager Schiedsgericht er-
l<lärte die Zollunion als den internationalen Verträ-
gen widersprechend. Sie mußte fallen gelassen wer-
den. Und als 1933 der Nationalsozialismus in Deutsch-
land seine Gewallherrschaft aufrichtete, wurde der
Anschlußßedanke in Osterreich zu einer Parteiange-
legenheit der N' ationalsozialisten. Der Standpunkt
Hil:lers, den er in seinem Buch ,.Mein Kampf" nus-
sprach, war der, daß der Anschluß kommen müsse,
selbst. " w e nu diese Ver einigung, wir t-
sch af tli eh ged acht , gl e ich gülti g , ja
seI b s t , wenn s i e s c h ä d l i ch wä r e". Gegen
ihn wandten sich "dann die Kräfte aller be\vußten
Osterreicher. Er wurde 1938 durehe Einsatz militä-
rischer 1\lachtmillel erzwungen. Die Österreichische
Bevölkerung anerkannte ihn niemals und es war
di.e erste Regierungshandlung der Provisorischen
Staatsregierung der Zweiten Republik, ihn am
27. April 1945 feierlich zu widerrufen. Der Anschluß-
gedanke ist für immer tot, und wird niemals mehr
zum Leben erwachen. Er ist ·a b so I u t abzulehnen
und nicht nur deshalb, weil Deutschland 1933 na-
tionalsozialistisch war.
Arbeiterbewegung
1\Ii~ der Entwicklung der modernen Industrie ent-
stand auch in Osterreich eine Arbeiterbewegung. Schon
in der Vormärzzeit unter Metternich wurde über man-
che soziale Mißstände geklagt. 1846 kam es in Böh-
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Das Handbuch des Österreichers
- Title
- Das Handbuch des Österreichers
- Editor
- Ernst Görlich
- Publisher
- Österreichischer Kulturverlag
- Location
- Salzburg
- Date
- 1949
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 8.1 x 12.1 cm
- Pages
- 376