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Europa
die Vorschläge zur Schaffung eines einheilliehen
Europ~ aus dem Boden. Der \Vicner Kongrcß YOn
1815 beschließt die Gründung der "Heiligen Allianz"
(Oslerreich, Rußland, Preußen), an die sich die curo-
päi~chc Pentarchie (Osterreich, Rußland, Preußen',
Frankreich, England) anschloß. Sie sollte nach dem
Willen ihrer Gründer der Erhalttmg der zu Wien
geschaffenen Ordnung dienen. l\lit dem Ende des
Ersten Weilkrieges (1914- 1918) entstand die Pan-
c ur opa-Bcwcgung, deren Wortführer der
aus ailösterreichischem Geschlecht stammende und
als politischer Schriflsteller bedeutende Richard
Coudenhovc-Calergi (geb. 1894) wurde. Ihre Zentrale
befand sich in Wien und bedeutende Staatsmänner
der Zwischenkricgszeit, wie der französische Minister-
präsident Arislide Briand (1862- 1932) und der öster-
rcichische Bundeskanzler Ur. Ignaz Seipol (1876-
1932), sympathisierten mit ihr. Paneuropa sollte im
Rahmen der internationalen Organisation des V ö 1-
k c r b und es gebildet werden. Diese Bestrebungen
wurden nach dem Ende des Zweiten Weilkrieges
wiederaufgenommen und führten 1949 zur Gründung
eines Europa-Rales mit dem Sitz in Straß-
b ur g. Auch hier ist der Ausbau im Rahmen der
UNO (Vereinten Nationen) gedacht. Der Standpunkt
-des bewußten Osterreichcrs zu all diesen Fragen ist
klar gegeben: e r wird a uf Grund sein e r Ge-
schicht e j e d e aufrichtige internationa-
l e Zusammenarbeit begrüßen , di e der
E rh a ltung des Friedens di ent und ihm
cl i c l\1 ö g l i e h k e i t g i b t , s i e h a l s v ö I I i g
g lcichbereehtigtcs Gl ied d a r a n zu be-
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Das Handbuch des Österreichers
- Title
- Das Handbuch des Österreichers
- Editor
- Ernst Görlich
- Publisher
- Österreichischer Kulturverlag
- Location
- Salzburg
- Date
- 1949
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 8.1 x 12.1 cm
- Pages
- 376