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Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
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Palmettenbänder. — Blatt- und Rankenbänder. 161 Palmettenbänder. (Tafel 92.) Die P al m e 11 e ist hauptsächlich eine griechische Ornamentform. Wie die Finger einer Hand (palma, die flache Hand) sich ausbreiten, reiht sich eine gewöhnlich ungerade Anzahl von schmalen, ganzrandigen Blättern zu einer symmetrischen Figur. Das mittlere Blatt ist das gröfste; von hier ab nach den Seiten zu werden die Blätter nach imd nach kleiner. Die äufseren Enden der Blätter liegen auf einer stetigen Bogenlinie, aus der das Mittelblatt öfters hervortritt. Die unteren Enden bleiben unverbunden, durch kleine Abstände getreimt und sitzen gewöhnlich auf einem pfeilförmigen kleinen Kernblatt auf. Die Feinfühligkeit griechischer Kunstempfindung spricht sich gerade im Palmettenornament sehr entschieden aus. Palmetten finden die verschiedenartigste Anwendung, so zur Bildung von Stimziegeln und Stelenkrönungen, von Simenverzierungen (vergl. Gruppe der freien Endigungen), sowie zur Herstelivmg von Palmettenbändern. Seltener wird hierbei die Anordnung so gewählt, dass die Palmetten unver- mittelt nebeneinandergestellt werden — auf dem Lekythos (griechisches Salbgefäfs) pflegt das letztere der Fall zu sein (Taf. 92. 3), — weit häufiger werden die einzelnen Palmetten durch volutenförmige Streifen verbunden oder umrahmt (Taf. 92. i, 2 etc.). Als vielbenütztes Ornament finden sich Palmettenbänder auf grie- chischen Gefäfsen, sowie in den Friesen der Architektur. Wo in späteren Stilen Palmettenbänder auftreten, geschieht es mehr vereinzelt und die strenge klassische Schönheit ist nicht beibehalten, Tafel 92. t, 2, 3 u. 5. Bemalungen griechischer Thongefäfse. 4, 6 u. 7. Griechische Architekturfriese. 8. Beliebtes Intarsiamotiv der ital. Renaissance. 9. Umrahmungsmotiv eines modernen schmiedeeisernen Gitters. Blatt- und Rankenbänder. (Tafel 93—96.) Blatt- und Rankenbänder sind in allen Stilen äufserst zahl- reich und mannigfaltig wie die Art ihrer Anwendimg. Der beblätterte Stengel mit Blumen, Früchten und anderen Ausläufern oder ohne solche ist das nächstliegende natürliche Motiv. Teils mit, teils ohne jede symbolische Beziehung dienen die verschiedenen Pflanzen als Grund- lagen. In der Antike sind es hauptsächlich Lorbeer, Ölbaum und Epheu, im Mittelalter die Rebe, der Klee, die Distel, der Mafs- holder, in der Renaissance der Akanthus, die benützt werden. Unsere moderne Zeit hat diesen herkömmlichen Vorbüdem noch einige Meyer, Haadb. d. OrDamentik. II
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Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
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