Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kunst und Kultur
Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Page - 202 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 202 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Image of the Page - 202 -

Image of the Page - 202 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen

Text of the Page - 202 -

202 Rosetten. — Krabben und Wasserspeier. gewöhnlich in mehreren zonalen Reihen von ungleich wechselnder Breite; dasselbe entwickelt sich von der Mitte nach aufsen und zwar in den weitaus meisten Fällen radial, d. h. senkrecht zum Umfassungs- kreise, in selteneren Fällen bogenförmig nach der Seite gedreht wie bei der sog. Windröschenrosette. Die Rosette kann jede beliebige Teilung aufweisen, doch sind 3-. 4". 5-, 6-, 8-, lo-, 12- und i6-teilige Beispiele die Regel, während Teilungen in 7, 9, 11 u. s. w. Teile eben so selten sind, als Teilungen welche die Zahl 16 überschreiten. ' In den einzelnen Zonen kann die Einteilung wechseln, meist geschieht dies jedoch nur so, dass gleichzahlige Teilungen sich ver- schränken, d. h. dass die Blattmitte der einen Zone auf den Zwischen- raum zweier Blätter der anderen Zone trifft. Tafel 115. 1. Vierteilige griechische Rosette. 2. Fünfteilige römische Rosette. 3. Naturalistisch gehaltene, sechsteilige römische Rosette. 4. Vierteilige romanische Schlusssteinrosette aus dem Kapitelsaale des Klosters Heiligenkreuz bei Wien. 13. Jahrhundert. (Musteromainente.) 5. Dreiteilige frühgotische Schlusssteinrosette aus Sainte-Chapelle in Paris. 1240. 6. Vierteilige Rosette aus der Zeit Louis XIII. (1610—1643.) Fran- zösische Renaissance. (Musterornamente.) 7. Fünfteüige Rosette von der Thüre des Baptisteriuras zu Parma. Italienische Renaissance. (Musterornamente.) 8. IModern-französische Deckenrosette in Stuck. Krabben und Wasserspeier. (Tafel 116.) Mit dem Ausdruck Krabben bezeichnet man jene seitlichen Auswüchse, wie sie im gotischen Stil in der Form von Blattknäueln die Kanten der Turmhelme und Fialen, sowie die Seitenlinien der Giebel zieren. Sie bilden, indem sie sich in bestimmten Abständen wiederholen, eine dekorative Unterbrechung der kahlen architek- tonischen Linien. In der ersten Zeit mehr naturalistisch (Taf. 116. 3 u. 4), erhalten sie in der Verfallperiode des Stils einen mehr geometrischen Charakter und unnatürliche knollige Formen (Taf. 116. 5), die auf französischem, deutschem und englischem Boden wieder ihre besonderen Eigentüm- lichkeiten an sich tragen. Das Krabbenomament überträgt sich aus der Steinarchitektur mehr oder weniger auf das Mobiliar, auf das Chorgestühl u. s. w. So sind an letzterem die Armlehnen (Taf. 116, 6 — 10), sowie jene
back to the  book Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen"
Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Title
Handbuch der Ornamentik
Subtitle
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Editor
Franz Sales Meyer
Location
Leipzig
Date
1937
Language
German
License
PD
Size
9.6 x 15.7 cm
Pages
628
Category
Kunst und Kultur
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Handbuch der Ornamentik